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Wohnen in der Altstadt: Welche Abstriche Käufer machen (müssen)

Altbauten in Wien stoßen auch international auf großes Kaufinteresse.
Altbauten in Wien stoßen auch international auf großes Kaufinteresse.Getty Images
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Was in Wien, Salzburg und Innsbruck von potenziellen Käufern gesucht und hingenommen wird.

Sie sind ein begrenztes, nicht vermehrbares Gut, erzählen Geschichten und bieten eine Kopffreiheit, die es sonst in vielen Wohnungen kaum mehr gibt: Altbauwohnungen in Österreich sind Schätze, deren Wert dem gelernten Wiener, Salzburger oder Innsbrucker mitunter gar nicht so bewusst ist wie manchem internationalem Kaufinteressenten.

Ein Stück Geschichte kaufen

„Oft ist der historische Background für den ausländischen Kunden noch ein Stück wichtiger, weil der Österreicher diese schönen Häuser einfach gewohnt ist“, sagt Kristina Giacomelli, Inhaberin von Sangreal, die derzeit unter anderem die Telegraph Yards im Siebten vermarktet, die als einstiges Telegrafenamt eine ganz eigene Historie haben. Und besonders international auf Interesse stoßen. Allerdings hätten viele dieser Käufer irgendeine Form von Wien-Bezug, sagt die Maklerin. „Manche haben irgendwann einmal hier studiert oder bei Paaren stammt eine Seite von hier.“

Zu den absoluten Must-haves in Sachen Edelaltbauten gehören für in- wie ausländische Kunden die Türen und Decken. „Bei den Innentüren ist es super wichtig, dass sie wirklich hoch sind und Doppelflügel haben, auch wenn sie nachgebaut sind“, so Giacomelli. „Und schöner Stuck ist dann das Nonplusultra, das für den gewissen Wow-Effekt sorgt.“

Must-haves im Altbau: Doppelflügeltüren und schöner Stuck.
Must-haves im Altbau: Doppelflügeltüren und schöner Stuck.Getty Images

Außerdem macht sich natürlich eine besondere Geschichte des Hauses immer gut. Sollte aber nun gerade kein Adeliger oder bekannter Künstler hier residiert haben, ist auch die allgemeine Geschichte der Wiener Gründerzeithäuser für Zugereiste interessant. „Wenn wir bei der Besichtigung erzählen, dass früher die Herrschaft in der Beletage gewohnt hat und die Dienerschaft ganz oben, finden das viele absolut spannend.

Durchaus modern darf es dann dagegen in den Bädern und Küchen sein, gern mit Möbeln namhafter Unternehmen. Außerdem wird im Luxussegement eine Fußbodenheizung unterm schönen Parkett erwartet, meist auch eine Klimaanlage – und im Idealfall noch eine Freifläche und Tiefgarage. Was in Wien fraglos gehobene Ansprüche sind, die sich aber mit entsprechenden Budgets realisieren lassen. Zumindest leichter als in der Salzburger Altstadt, in der die Regeln und Möglichkeiten noch einmal deutlich strenger sind – und die vorhandene Substanz es schwieriger macht, moderne Standards zu erfüllen.

Schwierige Raumhöhe

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