Rücktrittsforderung

Tausende Demonstranten in der Slowakei erinnern an Journalistenmord

Der Mord löste Massenproteste aus und führte zum Rücktritt des damaligen Regierungschefs Fico, der inzwischen wieder zurück an der Macht ist.
Der Mord löste Massenproteste aus und führte zum Rücktritt des damaligen Regierungschefs Fico, der inzwischen wieder zurück an der Macht ist.APA / AFP / Vladimir Simicek
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Tausende Menschen haben am sechsten Jahrestag des Mordes an dem Journalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten an das Paar gedacht. Gleichzeitig forderten sie den Abgang der Fico-Regierung.

Am sechsten Jahrestag des Mordes an dem Enthüllungsjournalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten Martina Kusnirova haben Tausende Menschen des Paares gedacht und gleichzeitig gegen die Regierung des linksnationalen Ministerpräsidenten Robert Fico demonstriert.

Die beiden damals 27-Jährigen wurden am 21. Februar 2018 in ihrem Haus im Dorf Velka Maca östlich von Bratislava erschossen. Die Bluttat löste Massenproteste aus und führte zum Rücktritt des damaligen Regierungschefs Fico, der inzwischen nach einem Wahlsieg wieder zurück an der Macht ist. Vor dem Regierungsamt in Bratislava rief die Menge am Mittwoch ähnlich wie damals in Sprechchören „Schande!“ und „Fico ins Gefängnis!“

Protest gegen geplante Strafrechtsreform

Die Gedenk- und Protestkundgebung richtete sich besonders gegen eine von der Regierung geplante Strafrechtsreform. Deren Kern ist die Abschaffung einer Sonderstaatsanwaltschaft für organisiertes Verbrechen und Korruption. Ihre Gegner werfen der Regierung vor, damit vor allem Korruptionsfälle aus früheren Regierungszeiten der Fico-Partei Smer-SSD unter den Teppich kehren zu wollen.

Die Regierung hingegen argumentiert, dass die Sonderstaatsanwaltschaft von einer 2020 bis 2023 amtierenden Gegenregierung für einen politischen Kampf gegen die Fico-Partei missbraucht worden sei. Auch die Trauer um das getötete Paar werde von Fico-Gegnern für parteipolitische Zwecke instrumentalisiert. (APA/dpa)

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