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Strategische Lebensfinanzplanung

Ein genauer Finanzplan verschafft Unabhängigkeit

Beim Finanzplan darf kein Thema totgeschwiegen werden – so eine der Botschaften von Karin Meier-Martetschläger.
Beim Finanzplan darf kein Thema totgeschwiegen werden – so eine der Botschaften von Karin Meier-Martetschläger.Roland RUDOLPH
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Pfandleihe-Chefin Karin Meier-Martetschläger zeigte auf, wie man Finanzen für jede Lebensphase plant – vom Notgroschen über finanzielle Ziele bis zur Altersvorsorge.

Zu Karin Meier-Martetschläger, Geschäftsführerin der Pfandleihanstalt Martetschläger, kommen des Öfteren Menschen, die finanziell in Schieflage geraten sind. Sie beobachtet zudem, dass Pfandleihanstalten in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind, da die Banken aufgrund der Restriktionen oft keinen Kredit an ihre Kunden vergeben können. Mit einer strategischen Lebensfinanzplanung lassen sich ­finanzielle Krisen vermeiden. Im Lauf eines Lebens verändern sich Bedürfnisse. Je nach Ziel kommen andere Veranlagungen und Finanzziele in Betracht. „Grundlegend ist, dass wir unsere finanzielle Zukunft planen müssen, sonst steht man früher oder später vor Problemen“, sagte Meier-Martetschläger in ihrem Vortrag. „Das Wichtigste für die Zufriedenheit im Alter ist die Vorsorge für eine finanzielle Absicherung.“ Das Schlagwort ‚Altersarmut‘ liegt wie ein Damoklesschwert über uns. „Wenn ich meine Finanzen im Griff habe, bin ich unabhängig.“ Das hat auch mit Stolz zu tun.

Mit einem Finanzplan gestaltet man eine Strategie, wie man in Zukunft finanzielle Möglichkeiten schafft, um sich seine finanziellen Ziele ermöglichen zu können. Warum das so wichtig ist, beschrieb Meier-Martetschläger mit einem sehr bildhaften Vergleich: „Einen Schatz findet man ohne Schatzkarte nicht, weil man gar nicht weiß, wo man suchen muss.“ Ähnlich sei es bei den Finanzen: Ein Finanzplan ist ein Wegweiser, der stets aufzeigt, ob man auf dem richtigen Pfad ist. „Man kann eine Strategie entwickeln, die genau auf einen zugeschnitten ist.“ Meier-Martetschläger rät unbedingt zu einem verschriftlichten Finanzplan. „Man muss jederzeit Zugriff darauf haben, um zu überprüfen, ob man noch auf Kurs ist.“ Entweder gestaltet man so einen Finanzplan selbst – das setzt voraus, dass man Finanzwissen besitzt und alle infrage kommenden Finanzprodukte kennt – oder man erstellt so eine Strategie gemeinsam mit einem Fachmann. Aber auch hier plädiert die Finanzexpertin, dass man sich mit der Materie auseinandersetzt. „Wer Wissen besitzt, lässt sich nicht alles erzählen.“ Das bedeutet nicht, dass jeder Mensch zum Experten werden muss, aber mit den Grundkenntnissen verschafft man sich Sicherheit und Selbstvertrauen.

Kein Thema auslassen

Besonders stark betonte Meier-Martetschläger die Überlegung, wie man finanzielle Ziele ermöglicht, wenn man selbst handlungsunfähig ist. „Aktualisieren Sie Ihren Notfallplan. Unvorhergesehenes kann immer passieren und darauf muss man vorbereitet sein.“ Die Grundregel lautet: Man sollte eine Liquidität besitzen, die es erlaubt, dass alle finanziellen Notwendigkeiten für einen Zeitraum von mindestens drei Monaten problemlos beglichen werden könnten, ohne einen Geldeingang verzeichnen zu müssen. Genauso wichtig ist die Vorsorgevollmacht, die es erlaubt, dass eine vertraute Person vertreten kann, wenn man selbst handlungsunfähig ist. Eine Lebensfinanzplanung bedeutet natürlich auch, dass Dinge geklärt werden, über die man generell nicht so gerne spricht, wie etwa Tod, Unfall, Krankheit. „Es ist wichtig, dass man sich mit diesen Themen auseinandersetzt und die finanziellen Fragen geklärt sind.“ Eine Vermehrung des Geldes ist letztlich erst möglich, wenn man sich in Sachen Finanzen auskennt. In der Schlussdiskussion stand vor allem das Thema Pensionsvorsorge zur Debatte. „Besorgen Sie sich den Pensionskontoauszug und besprechen Sie mit Ihrem Berater, welche staatliche Pension Sie zu erwarten haben“, sagte Eric Samuiloff (WKW). Kritisch zu sehen sind daher auch beliebte Arbeitszeitmodelle, die weniger Wochenstunden oder Teilzeit vorsehen. „Das ist Geld, das dem Pensionskonto fehlt.“ Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass man neben der staatlichen Pension auch eine zweite Säule mit der privaten Vorsorge aufbaut, so der einheitliche Tenor der Diskussionsrunde.

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„F+ Geld verstehen“ ist eine Kooperation von „Presse“ und Wirtschaftskammer Wien. Mit finanzieller Unterstützung.


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