Ausstellung

Stefan Sagmeister am Gipfel der Zuversicht

Ötztal Tourismus / Jochen Müller
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Von oben betrachtet schaut die Welt gar nicht so schlecht aus: Es wird sogar „Besser und besser“, wie die Ausstellung des Vorarlberger Designers Stefan Sagmeister behauptet. Und das will sie noch dazu auf über 3000 Meter in Sölden beweisen.

Manchmal muss man nur die Perspektive wechseln. Oder einfach den Weitblick haben. Die Gipfel rund um Sölden scheinen ja beinahe prädestiniert, um sich über den Nebel im Tal zu erheben, jenen der die Zusammenhänge auch immer ein wenig verschleiert. Und wer sich auf den Weg auf den Berg macht, mit Ski oder ohne, den belohnt meist ein Panorama. In diesem Fall eines, das einen Rundumblick auf die letzten 200 Jahre der Menschen wirft. Für den Vorarlberger Designer in New York Stefan Sagmeister ist die klare Bergluft der Ötztaler Alpen auch der ideale Ort, um Dinge klar zu legen: In Form einer Ausstellung - „Besser und besser“ heißt sie. Denn: Früher war bei weitem nicht alles besser. Besser ist es heute. Man muss das Licht nur auf den Umstand werfen, dass es so ist. Und dazukönnen natürlich Designer wie Sagmeister und ihr intuitives Erfassen von Relevantem und Irrelevantem ziemlich viel beitragen. Vor allem, wenn der Schatten, den die allgemeinen Stimmungslage, Kriege, Konflikte und die nachhallende Corona-Frustration werfen, schon allzu groß ist.

Stefan Sagmeister wirft einen optimistischen Blick auf die Lage der Menschheit
Stefan Sagmeister wirft einen optimistischen Blick auf die Lage der MenschheitVictor G Jeffreys

Aber auf knapp über 3000 Meter wirft kaum etwas Schatten. Die Ausstellung von Sagmeister im „Ice Q“ erklärt den Gaislachkogl zum „Gipfel des Optimismus“. „In Zeiten von Krisen, Kriegen und schlechten Nachrichten tut es einfach gut, wieder einmal einen klugen Menschen mit einer optimistischeren Weltsicht kennenzulernen. Sagmeister stellt dem Dauerfeuer an ‚Bad News‘ unstrittig positive Fakten entgegen“, erklärt Jakob Falkern, Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden. Und noch dazu visualisiert Stefan Sagmeister diese Fakten in eingängigen, leicht konsumierbaren geometrischen Formen. „Diese hat er eingearbeitet in alte Gemälde, die aus dem Fundus des Antiquitätenladens seiner Urgroßeltern stammen“, erzählt Julia Sparber-Ablinger, die Kuratorin der Ausstellung „Besser und besser“. Komplexe Themen werden dabei leicht zugänglich und der Succus daraus stimmt - wie die Weitsicht auf die anderen Gipfel - vor allem auch: optimistisch.

Menschen lieben den Frieden, nicht den Krieg. Sie lieben Demokratien, nicht Diktatoren. Die Menschen sind besser als man denkt. Und die Welt ist noch auch eine bessere geworden. Das enthüllt sich, wenn man die Daten aus verlässlichen Quellen aus den letzten 200 Jahren, heranzieht. Auf dieser Grundlage baute Stefan Sagmeister seine Ausstellung auf. Sogar zwischen dem Ski-Tourismus, dessen Marketingmenschen die Ausstellung gerade auf den „Gipfel des Optimismus“ heben, und seiner Ausstellung, traut sich Sagmeister eine Verbindung zu legen: „Der Tourismus und der Skisport gehören heute heute zu einer kulturgeschichtlichen Errungenschaft, die ungemein zur Weiterentwicklung der Menschheit beigetragen hat.“ Mit Kollateralschäden natürlich, aber über die wird bei so viel Weitblick einmal gerne hinweg gesehen. (np)

Besser und besser

Eine Ausstellung von Stefan Sagmeister, im ice Q in Sölden. Täglich geöffnet 9-16 Uhr 27.02.- 02.04.2024. www.soelden.com

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