Brauchen wir das alles? Das ganze Zeug? Vor allem: in einem Raum? Unbedingt, sagen die Anhänger des neuen Maximalismus.
Wir armen überforderten Antennen. So viele Signale, die auf uns einströmen. So wenig Sinne, die sie alle verarbeiten sollen. Doch wir sind ja selbst die Schleusenwärter: Schotten dicht am Smartphone? Selten. Lieber noch ein bisschen Dopamin abholen. Analog ist stimulusmäßig deutlich weniger los – auf unseren dreidimensionalen Displays, die da etwa heißen: öffentlicher Raum, Büro, Zuhause. Abgesehen von den Menschen rund um uns, für die sich das Gehirn ja extra anstrengen muss, um alles auch richtig zu decodieren, was da gesendet wird. Dinge gibt es trotzdem genug. Oder auch: nie genug. Je nachdem, ob man Marie Kondo fragt oder den Messie von nebenan. Jedenfalls reicht es oft, um die Räume zu Hause ziemlich „auszureizen“, mit Stimuli bis unter die Pfette des Dachstuhls. Jedes Ding ist ja selbst ein Reiz. Da können sich die einen schon überflutet fühlen. Während die anderen noch genüsslich darin baden. Im visuellen Flirren von Formen und Mustern, im Bildrauschen der Objektsilhouetten, in der wirren Gemengelage der Texturen.