Architektur und Design

Bad Fischau-Brunn macht’s vor: So gelingt die Umgestaltung eines Ortes

Die Bewohner von Bad Fischau-Brunn in Niederösterreich nahmen die neuen Gegebenheiten gleich gut an.
Die Bewohner von Bad Fischau-Brunn in Niederösterreich nahmen die neuen Gegebenheiten gleich gut an.Clemens Fabry
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Die Neugestaltung des Ortszentrums von Bad Fischau-Brunn zeigt, was im ländlichen Raum bei integraler Planung alles möglich ist. Nun entwickeln sich hier öffentlich nutzbare Außen- und Grünräume.

Ein städtischer Platz ist im Wesentlichen durch zwei Eigenschaften charakterisiert: seine Oberflächen und die Einfassung mit umgebender Bebauung. Das ist mit ein Grund, dass so viele Platzgestaltungen im ländlichen Raum formal danebengehen – es fehlen oft solche Begrenzungen. Ein zweiter Grund besteht darin, dass Platzgestaltungen im ländlichen Raum fast immer nur Begleitprojekte von Straßenbauprojekten sind, obwohl viel Geld in die Gemeinden fließt.

Gemeinsam mit unüberschaubaren Strömen dubioser sonstiger Förderungen entstehen dann – ganz oft durch Direktaufträge an lokale Planer – meist Unsäglichkeiten, die man nur mittels Fremdschämen rezipieren kann, die aber auch die örtliche Bevölkerung nicht nützt: ganz einfach deshalb, weil die dort anzutreffenden Gestaltungsattitüden oftmals unbrauchbar sind.

Einen ganz anderen Weg wählte die Gemeinde Bad Fischau-Brunn. Der Ort gilt als eine Art Grinzing der nahe gelegenen Stadt Wiener Neustadt – eine Villenkolonie, in der es sich gut leben lässt. Bad Fischau-Brunn ist sehr alt, bereits im Jahr 865 gab es zu „Fiscere“ an einer Stelle, an der drei regionale Verbindungswege t-förmig aufeinandertreffen, ein für Ostösterreich typisches Mehrstraßendorf, eine Taufkirche und ein Weghospiz. Entlang der Hauptstraßen entstanden Winzerhöfe und im 16. Jahrhundert sogar ein Kastell, das Fürst Esterházy zu Beginn des 18. Jahrhunderts zu einem Barockschloss ausbauen ließ.

Bereits 865 gab es zu „Fiscere“ ein für Ostösterreich typisches Mehrstraßendorf.
Bereits 865 gab es zu „Fiscere“ ein für Ostösterreich typisches Mehrstraßendorf.Clemens Fabry

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