Gastkommentar

Was Japan falsch und Deutschland gut macht

Japan hat die älteste Bevölkerung der Welt, die Überalterung wird zunehmend ein wirtschaftliches Problem.
Japan hat die älteste Bevölkerung der Welt, die Überalterung wird zunehmend ein wirtschaftliches Problem. APA/AFP/Richard A. Brooks
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Deutschland hat Japan als drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt überholt. Das liegt auch am unterschiedlichen Zugang der beiden Länder in der Einwanderungspolitik. Japan bezahlt den Preis für jahrzehntelange Abschottung.

Die Welt ändert sich rascher, als wir es erwarten. Zwei Kriege in oder nahe Europa, eine neue Weltordnung, geopolitische Verschiebungen und eine rapide voranschreitende Digitalisierung, gepaart mit der Notwendigkeit der Klimawende und der Verringerung der globalen Ungleichheit. In manchen Ländern sinkt die Bevölkerungszahl, in anderen verdreifacht sie sich.

Für Überraschung sorgte zuletzt die Nachricht, dass Deutschland Japan in der Wirtschaftsleistung überholt hat und drittgrößte Wirtschaft nach den USA und China geworden ist. Und das, obwohl die Bundesrepublik in einer Rezession stecken dürfte.

Japan dagegen schien Ende der 1980er-Jahre zum Technologieführer zu werden, unter anderem durch Just-in-Time-Produktion und hochqualitative Autos, Tontechnik und optische Geräte. In dieser Zeit wurde Deutschland „kranker Mann Europas“ genannt. Es war durch die Ostöffnung belastet, die „Neuen“ fanden überall Jobs, nur nicht in den westlichen Bundesländern. Zwar erholte sich Deutschland im Zuge der weltweit steigenden Nachfrage nach Industriegütern, teilweise auch durch eine neue Arbeitsmarktpolitik, jedoch wird nun das „deutsche Modell“ abermals hinterfragt. Die aktuelle Ampelkoalition ist unpopulär, ihre Alternativen noch mehr. Dennoch schaffte es die Bundesrepublik, die dritte Position zu erklimmen: Durch einen stärkeren Produktivitätsanstieg wurde Japan überholt. Wie kam das?

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