Deutschland

Wird die deutsche Cannabis-Legalisierung zum Bürokratiemonster?

Nur drei oder doch mehr Cannabispflanzen? In Frankreich noch ein Fall für die Polizei (im Bild eine französische Razzia), in Deutschland eine Frage des Regelwerks.
Nur drei oder doch mehr Cannabispflanzen? In Frankreich noch ein Fall für die Polizei (im Bild eine französische Razzia), in Deutschland eine Frage des Regelwerks. APA / AFP / Pascal Lachenaud
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Die Abstandsregeln sind schwer kontrollierbar. Die Grenzwerte für kiffende Autofahrer werden wohl angehoben und bis 1. Juli kommt wohl der größte Teil des Grases weiter vom Schwarzmarkt.

Die ersten Kifferparties sind vorüber, die Joints vom großen „Smoke-in“ vom Ostermontag am Brandenburger Tor schon lange erloschen. Seit einer Woche ist der Besitz von Cannabis in Deutschland erlaubt. Die Eckpfeiler: 25 Gramm der getrockneten Pflanze darf jeder Erwachsene mit sich führen, insgesamt 50 Gramm darf eine Person zu Hause lagern.

Um diese – eher hohen – Mengen hat die deutsche Regierung ein kompliziertes Regelwerk erdacht, das Kiffer und Polizei herausfordern könnte: So gelten Abstandsregeln zu bestimmten Gebäuden wie Schulen, in deren Nähe oder Sichtweite nicht konsumiert werden darf. Im Internet tauchte eine „Bubatz-Karte“ auf, die helfen soll, eine erlaubte Zone zu finden. Dazu kommen noch Rauchverbote in manchen Fußgängerzonen – die wiederum an bestimmte Uhrzeiten gekoppelt sind. Ob in Bars oder Kneipen auch Gras geraucht werden darf, soll den Wirten überlassen sein. In „unmittelbarer Nähe“ von Jugendlichen und Kindern darf nicht gekifft werden, was beispielsweise an Sommertagen in Parks zur Auslegungsfrage wird. Polizei-Gewerkschafter klagen, dass die neuen Regeln kaum vernünftig zu kontrollieren seien.

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