Bundesliga

Salzburg gerät ins Wanken: „Es wird bis zum Schluss eng“

Strahinja Pavlovic (l.) und Salzburg hadern mit einem Punkteverlust gegen Rapid.
Strahinja Pavlovic (l.) und Salzburg hadern mit einem Punkteverlust gegen Rapid.APA / APA / Krugfoto
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Vor einer Woche war die Welt von Red Bull Salzburg noch in Ordnung, doch seit dem 1:0 bei Sturm Graz läuft es für die „Bullen“ alles andere als wunschgemäß.

Am Donnerstag schied Salzburg gegen Sturm Graz im Cup-Semifinale aus, drei Tage später folgte mit dem Heim-1:1 gegen Rapid der nächste Rückschlag. Der Vorsprung auf Sturm beträgt sieben Runden vor dem Ende der Meistergruppe nur noch drei Punkte. „Es wird bis zum Schluss eng“, prophezeite Mittelfeldspieler Mads Bidstrup.

Seine Mannschaft sah nach dem 1:0 durch Karim Konate in der 87. Minute am Sonntag schon wie der Sieger aus, doch die Gäste glichen durch einen Elfmeter von Marco Grüll in der 96. Minute noch aus. „Am Ende waren wir nicht vom Glück verfolgt. Wir hätten uns aber den Sieg verdient, weil wir mehr fürs Spiel gemacht haben“, erklärte Trainer Gerhard Struber.

Zu allem Überfluss droht nun auch Salzburgs Topstürmer Fernando wegen einer neuerlichen Muskelverletzung länger auszufallen – der Brasilianer musste bereits in der ersten Hälfte vom Platz. „Er ist ein Unterschied-Spieler, das wird jetzt die eine oder andere Woche dauern“, vermutete Struber, wollte aber keine Untergangsstimmung verbreiten. „Wir werden Lösungen finden. Ich glaube an die Stürmer, die mir zur Verfügung stehen.“

Fehlende Kreativität

Neben Fernando waren gegen Rapid auch Schlüsselspieler wie Maurits Kjaergaard, Oscar Gloukh oder Amar Dedic außer Gefecht. Möglicherweise blieben die „Bullen“ auch deshalb unter ihren Möglichkeiten. „Uns hat die Kreativität gefehlt, um im letzten Drittel Chancen zu kreieren. Daran müssen wir arbeiten und bessere Automatismen schaffen“, meinte Struber.

Beim Serienchampion hapert es derzeit aber nicht nur im Spiel nach vorne, auch in der Defensive gibt es viel Luft nach oben. „Wir haben wie die Kinder verteidigt, und das passiert uns nicht zum ersten Mal. Wir müssen das klar ansprechen, so etwas darf nicht wieder vorkommen“, kritisierte Bidstrup. Innenverteidiger Strahinja Pavlovic haderte ebenfalls mit dem späten Gegentor. „Wenn man fünf Minuten vor Schluss in Führung geht, muss man das ganz einfach über die Zeit bringen.“

Damit die erste titellose Saison seit 2012/13 verhindert wird, sei Zusammenhalt gefragt, betonte Goalie Alexander Schlager. „Jetzt muss jeder für jeden da sein und die bestmögliche Performance abliefern. Wir müssen uns auf unsere Stärken fokussieren. Gelingt uns das, dann wird am Ende das Resultat herausschauen, das wir alle von uns erwarten“, betonte der ÖFB-Teamgoalie.

Rapids Aufwärtstrend

Schlagers Club hat nach wie vor noch nie ein Meistergruppen-Heimspiel verloren und ist gegen Rapid seit 22 Bewerbspartien ungeschlagen. Dass diese Serien nicht rissen, ließ sich aus Sicht der Hütteldorfer jedoch verkraften. „Ein Punkt auswärts gegen den Tabellenführer, damit kann man leben“, resümierte Coach Robert Klauß.

Unter seiner Führung hat Rapid in 13 Pflichtspielen nur eine Niederlage kassiert - beim 0:1 gegen Salzburg im vergangenen Dezember. Durch den Punktgewinn am Sonntag kletterten die Hütteldorfer auf Rang drei. Sollte diese Platzierung gehalten werden, wäre man unabhängig vom Ausgang des Cupfinales gegen Sturm fix in einer Europacup-Gruppenphase. „Wir wollen in dieser Saison das Optimum rausholen und den dritten Platz verteidigen, es wird allerdings ein enges Rennen“, meinte Klauß.

Zuversichtlich stimmt den Deutschen die aktuelle Formkurve seiner Truppe. „Man hat auch heute wieder gesehen, wir sind schwer zu schlagen. Mit diesem Ergebnis wächst unser Selbstvertrauen weiter.“ Für Rapid geht es am Sonntag mit dem Heimmatch gegen Austria Klagenfurt weiter, Salzburg tritt bereits zwei Tage zuvor beim Lask an. (APA)

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