Klimawandel

Für Forscher tickt die Uhr: Tausende Meteoriten versinken in der Antarktis

IMAGO Nature: Unsere Erde, Klimawandel, Arktische und Antarktische Eisschmelze  Overhead Aerial Shot of Ice Floes in Beautiful Blue Color shot in Iceland Copyright: xdawal97x Panthermedia28268830
IMAGO Nature: Unsere Erde, Klimawandel, Arktische und Antarktische Eisschmelze Overhead Aerial Shot of Ice Floes in Beautiful Blue Color shot in Iceland Copyright: xdawal97x Panthermedia28268830Imago / Dawal97
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Mehr als 60 Prozent aller auf der Erde gefundenen Meteoriten stammen aus der Antarktis. Für die Planetenforschung sind diese von großer Bedeutung.

Wegen des Klimawandels versinken tausende Meteoriten im antarktischen Eis. Das erfordere schnelles Handeln, schrieb ein internationales Forschungsteam in einer am Montag im Fachblatt „Nature Climate Change“ veröffentlichten Studie. „Meteoriten sind einzigartige Proben von extraterrestrischen Körpern, die entscheidende Informationen über den Ursprung und die Entwicklung unseres Sonnensystems liefern“, schrieben die Schweizer Forscherinnen und Forscher.

Die Brocken von Mond, Mars oder Asteroiden seien für die Planetenforschung von großer Bedeutung, so die Wissenschafterinnen und Wissenschafter um Harry Zekollari von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) und Veronica Tollenaar von der Universität Brüssel in Belgien in der Studie. Mehr als 60 Prozent aller auf der Erde gefundenen Meteoriten stammen aus der Antarktis. Jährlich werden dort rund 1.000 Exemplare gefunden. Schätzungen zufolge liegen rund 300.000 bis 850.000 Meteoriten unentdeckt auf dem antarktischen Eis.

Jährlich versinken rund 5000 Meteoriten im Eis

Schon heute versinken laut der neuen Studie jährlich rund 5000 Meteoriten im Eis. Diese Zahl errechneten die Wissenschafterinnen und Wissenschafter mit regionalen Simulationen und einer Methode des maschinellen Lernens. Bis zum Jahr 2050 wird nach den Berechnungen rund ein Viertel aller Meteoriten verschwunden sein. Bis zum Ende des Jahrhunderts - je nachdem, wie stark sich das Klima erwärmt - werden es bis zu 76 Prozent sein.

Auch bei Temperaturen über null Grad Celsius würden Meteoriten bereits sinken, betonen die Forschenden in der Studie. Die schwarzen Meteoriten würden sich durch die Sonne stark aufheizen, und das Eis unter ihnen würde schmelzen.

Um die einzigartigen Informationen der antarktischen Meteoriten zu erhalten, empfehlen die Forschenden verstärkte internationale Anstrengungen. So sollten bekannte Fundorte erneut aufgesucht und bisher unerforschte Gebiete in den nächsten zehn bis 15 Jahren mit größeren Suchaktionen erkundet werden. Derzeit würden die Entscheidungen, wo nach Meteoriten gesucht werden soll, weitgehend von der Verfügbarkeit logistischer Unterstützung und den wissenschaftlichen Prioritäten der nationalen Regierungen abhängen. (APA/sda)

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