In Augusta sind alle Stars wieder bei einem Major-Turnier vereint. Doch zwischen Saudiarabien, US-Kongress und PGA-Tour tobt einen Machtkampf um die Zukunft des Sports.
Augusta/Wien. Erst ließ er kein gutes Haar an ihr, dann ließ er sich von ihr kaufen. So das gängige Bild von Jon Rahm, 29-jähriger Spanier und einer der besten Golfer der vergangenen Jahre, der mit dieser Saison von der us-amerikanischen PGA Tour zur neuen und von Saudiarabien finanzierten LIV-Tour gewechselt ist. Brisant dabei: Die Titelverteidigung beim Masters in Augusta, dem ersten der vier Major-Turnier des Jahres, das Rahm im Vorjahr noch als PGA-Profi gewonnen hat, nimmt er ab heute (15.15 Uhr Mesz, live Sky) als neues LIV-Aushängeschild in Angriff.
Rahm mag bei seinem Seitenwechsel irgendwo auch die Wiedervereinigung der gespaltenen Golf-Welt im Sinne gehabt haben, wie er für viele nicht sonderlich überzeugend erklärte. Fakt aber ist: Seit seinem Schachzug ist der Graben noch tiefer geworden. Es herrscht zwar kein offener Krieg mehr zwischen PGA und LIV, doch die Stars des Sports sind mehr denn je auf zwei Turnierserien verstreut und der offensichtliche Matchkampf hat sich zu einem nicht weniger unerbittlichen Match hinter den Kulissen entwickelt.