Bundesliga

Ein Steirertor rettet Graz und Salzburg wartet auf den Feuerwehrmann

Onur Cinel versuchte beim Training in Taxham die Spieler auf die Situation einzuschwören. Salzburg darf sich keinen Umfaller mehr leisten.
Onur Cinel versuchte beim Training in Taxham die Spieler auf die Situation einzuschwören. Salzburg darf sich keinen Umfaller mehr leisten.APA
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Gelingt Salzburg mit Trainer Onur Cinel die Trendwende oder endet der Erfolgsgalopp der Bullen? Wie tickt Ralf Rangnicks Assistent? Ein »Steirertor« gibt Sturm Graz Kraft, die Steirer sind mit dem 1:0 gegen Rapid vorerst Tabellenführer.

Graz. „Wir werden Meister!“ hallte es lautstark nach Schlusspfiff durch das Grazer Stadion, als sich die Sturm-Spieler für die eroberte Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga von ihren Fans feiern ließen. Beim 1:0 im Schlager gegen Rapid fiel dem Meisterkandidaten das Glück allerdings auch in Form eines „Steirertors“ vor die Beine. Ein Fauxpas von Rapid-Goalie Niklas Hedl brachte den verdienten Heimsieg. Christian Ilzer gab danach zu: „Dass wir so gewinnen, ist natürlich glücklich.“

Die Entscheidung führte der an sich so sicher agierende Hedl herbei, in Minute 79 ließ der ÖFB-Team-Aspirant einen harmlosen, kurz hoppelnden Steilpass aus seinen Armen gleiten. Sturm-Angreifer Mika Biereth schob die Kugel ins leere Tor. Man sieht sich bald wieder, am Mittwochabend (20.30 Uhr) trifft man sich in Hütteldorf. Die Trilogie der beiden Vereine endet am 1. Mai beim Cupfinale in Klagenfurt.

Mika Biereth profitierte von Niklas Hedls Patzer.
Mika Biereth profitierte von Niklas Hedls Patzer.GEPA pictures / Chris Bauer

Der Trainereffekt? Salzburg hofft im heutigen Heimspiel gegen Austria Klagenfurt auf den Trainereffekt. Nach zwei Niederlagen und einem Remis aus den jüngsten drei Partien musste Gerhard Struber gehen, dessen Interimsnachfolger, Onur Cinel, peilt gegen die Kärntner drei Punkte an, um Sturm Graz in der Meistergruppe in Schach zu halten. Die Kärntner sind zwar seit sechs Runden sieglos, holten aber in der Vorwoche einen Punkt bei Rapid. Auch deshalb ist Cinels Respekt vor dem Tabellenfünften groß. „Sie haben mit Peter Pacult einen sehr erfahrenen Trainer und sind eine Mannschaft, die immer wieder die Grundordnung wechselt“, warnte der Deutsche. „Aber wichtig ist, auf uns zu schauen, auch darauf, was uns Klagenfurt gibt und was zu unseren Stärken passt.“

Cinel, 38, verspürt vor seinem Debüt eine große Vorfreude. Emotionen, Erwartungen, Tipps, Einflüsterer – all das kenne er. Die vergangenen Einheiten verliefen ganz nach seinem Geschmack, alle Kicker seien mit großem Engagement bei der Sache gewesen. Videostudium und Einzelgespräche standen an, jetzt müsse der Ball laufen. Und: Was gewesen sei, zähle jetzt nicht mehr.

Qualität und Willen. Alexander Schlager kennt den früheren Schalke-Nachwuchs-Trainer schon seit Längerem vom ÖFB-Team, bei dem Cinel als Assistent von Ralf Rangnick arbeitet. „Die Trainingswoche war voller Energie und die Stimmung sehr positiv“, erzählte der Goalie. „Jetzt wollen wir von der ersten Sekunde an giftig sein, den Gegner in seiner Hälfte halten, das Spiel proaktiv gestalten und mit drei Punkten nach Hause gehen.“ Im Titelrennen mit Sturm Graz sieht Schlager seine „Bullen“ trotz der jüngsten Rückschläge in der besseren Position. „Wir haben große Qualität und unbedingten Willen. Wenn wir diese beiden Dinge auf den Platz bringen, sehe ich wenige, die uns schlagen können.“

Salzburgs Sonntagsspiel wird sich Ilzer, wenn überhaupt, „völlig wertfrei und entspannt“ anschauen. Drei Punkte Vorsprung seien nicht genug, meint der Sturm-Trainer mit dem Wissen, dass am 28. April noch ein letztes, direktes Duell in der Bundesliga ansteht, die ihr 50-jähriges Jubiläum feiert. „Am Ende müssen wir unsere eigene Leistung nach oben schrauben. Wenn wir uns Meisterworte durch den Kopf ziehen lassen und uns damit hemmen, ist es nicht der richtige Zugang.“ Um das große Ziel zu erreichen, müsse sich seine Mannschaft noch steigern, forderte der 46-Jährige. „Wir brauchen aktivere Hochleistungsleistungen.“ FIN

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