Der neue Bericht der EU-Kommission über die Lebensmittelsicherheit in Europa birgt einige überraschende Erkenntnisse, welche die Wirtschaftspolitik der Union prägen sollten.
Oliver Grimm "Die Presse"-Korrespondent in Brüssel |
Diese Woche kann man sich anhand eines banalen Termins anschauen, wie die EU funktioniert, und wo in ihr politisch die Musik spielt. Am Donnerstag hätte das Europaparlament über die kleine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (kurz: GAP) abstimmen sollen, welche Folge der monatelangen Bauernproteste in ganz Europa ist. „Die Presse“ hat darüber in epischer Breite berichtet, hier nur kurz die Erinnerung daran, dass allerlei Maßnahmen, welche die Bauern zu nachhaltigen Praktiken anhalten, um gegen Bodenerosion, Artensterben und andere Folgen der intensiven, industriellen Landwirtschaft zu kämpfen. Diese „Begrünung“ der GAP hat den Agrarverbänden von Anfang an nicht gefallen, der russische Krieg gegen die Ukraine und die Verwerfungen an den Weltmärkten haben ihnen den nötigen Rückenwind verliehen, um ihre Interessen durchzusetzen.