Am Herd

Die vier Gruppen der Klimakrisen-Leugner

Ich habe mir die Schnee-Postings auf Twitter und Facebook angeschaut und kann die Vertreter der »Klimakrise, welche Klimakrise?«-Fraktion jetzt im Wesentlichen in vier Gruppen einteilen.

Willkommen zurück im Frühling, es war jetzt ein paar Tage kalt. Immer, wenn es ein paar Tage kalt ist, wenn es gar schneit im April, triumphieren die Klimakrisen-Leugner. Sie fluten Facebook und Co. mit Fotos von ihren angezuckerten Terrassen, von weiß überzogenen Garagendächern und von wirbelnden Flocken vor dem Fensterbrett, und dazu schreiben sie: „Haha, vor lauter Hitze hat es angefangen zu schneien!“ Oder: „Wenn der Watzak noch einmal was von Klimawandel redet! Volldumperer! Speib-Emoji, Fluch-Emoji, Daumen runter“. Oder, etwas elaborierter: „Euch ist schon klar, dass ich jedes Mal, wenn mir jemand in den nächsten Wochen mit einem neuen Hitzerekord kommt, diese Bilder von heute rauskramen werde?“

Ich habe mir das genauer angeschaut und kann jetzt die Vertreter der „Klimakrise, welche Klimakrise?“-Fraktion im Wesentlichen in vier Gruppen einteilen.

Die erste mag keine Zahlen. Hat sie nie gemocht. Deshalb traut sie keinen Statistiken, sondern nur ihrer Erinnerung. Ein typischer Vertreter dieser Gruppe hat in seiner Kindheit einmal im Jänner nicht rodeln können und im Sommer war ihm manchmal zu heiß, deshalb sind schneelose Winter und Temperaturen von 38 Grad im August ganz normal. Er hat keine Ahnung, warum sich die Jungen deshalb auf die Straße picken müssen. Weil er auch keine komplizierten Erklärungen mag und noch nie das Wort Jet Stream gehört hat, ist er der Meinung, dass Überflutungen ein Beweis dafür sind, dass eh alles normal ist: Wo bleibt schließlich die versprochene Dürre?

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