Personalvorschlag

SPÖ-Bundesliste für Nationalratswahl fixiert

Die stellvertretende SPÖ-Klubobfrau Julia Herr kandidiert auf einer der aussichtsreicheren Plätze.
Die stellvertretende SPÖ-Klubobfrau Julia Herr kandidiert auf einer der aussichtsreicheren Plätze.APA / Helmut Fohringer
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SJ-Chef Stich und Gleichstellungssprecher Lindner müssen zittern. Für Duzdar und Matznetter könnte es knapp werden.

Die SPÖ hat nach einigem Überlegen eine Bundesliste für die Nationalratswahl gefunden. Der heute vorgelegte Personalvorschlag fand in den Gremien einstimmig Anklang, wie Parteichef Andreas Babler berichtete. Er selbst führt das Kandidatenfeld vor der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures und FSG-Chef Josef Muchitsch an. Auf Kampfmandate platziert wurden der Vorsitzende der Sozialistischen Jugend, Paul Stich, und der derzeitige Sprecher für Gleichbehandlung, Mario Lindner.

In einer Pressekonferenz nach den Sitzungen von Präsidium und Vorstand betonte Babler, dass es sich bei den Top-10 um die „jüngste Liste ever“ mit einem Durchschnittsalter von 44 Jahren handle. Man habe die „besten Köpfe“ gefunden. Babler betonte, „doch einigen“ Gestaltungsspielraum bei der Erstellung der Liste gehabt zu haben. Den habe er auch genützt.

Muchitsch und Herr auf aussichtsreichen Plätzen

Dem Klub aus derzeit 40 Mandataren droht angesichts aktueller Umfragen eine deutliche Reduktion. Rund die Hälfte wird wohl nicht mehr einziehen. Gerechnet wird damit, dass die SPÖ in etwa fünf Mandate über die Bundesliste erringt, ein sechstes, allenfalls siebentes könnte noch drinnen sein, wenn man vergangene Urnengänge anblickt. Das erste geht an Parteichef Babler, der in Niederösterreich nicht aufgestellt wurde und somit das Bundesmandat braucht. Dagegen benötigen die auf Platz zwei (Bures/Wien), vier (Frauenchefin Eva Maria Holzleitner/Oberösterreich) und fünf (Klubobmann Philip Kucher/Kärnten) vorgesehenen Kandidaten keinen Bundessitz, da sie in den jeweiligen Ländern abgesichert sind.

Somit erhalten der auf drei gereihte FSG-Chef Muchitsch, die auf Position sechs nominierte stellvertretende Klubobfrau Julia Herr, der Vorsitzende der pro-ge-Gewerkschaft Reinhold Binder (sieben) und die Salzburger Abgeordnete Michaela Schmidt (acht) Plätze, die aller Voraussicht nach für einen Einzug in den Nationalrat reichen. Eng wird es für die ehemalige Staatssekretärin Muna Duzdar, für die Platz zwölf vorgesehen ist. Auch Christoph Matznetter muss zittern.

Prominenz wird ausscheiden

Etliche prominente Mandatare wie die früheren Regierungsmitglieder Gabriele Heinisch-Hosek und Alois Stöger, die frühere Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl oder auch der vormalige FSG-Chef Rainer Wimmer gehen in den politischen Ruhestand. Katharina Kucharowits steigt ebenso freiwillig aus, auch Ex-Bundesgeschäftsführer Max Lercher wird ausscheiden. Reinhold Einwallner und Christian Drobits kehren zurück in die Landespolitik. Andere wie Harald Troch und Klaus Köchl wurden von ihren Landesorganisationen nicht mehr aufgestellt.

Endgültig beschlossen werden sowohl Bundesliste als auch Länderlisten bei einem „kleinen Parteitag“. Bei dem Bundesparteirat am Samstag in Wieselburg werden auch 24 Ideen aus Bablers Expertenrat präsentiert, wie Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim berichtete. Durch die Einbeziehung von Fachleuten auch von außerhalb habe man die Partei durchlüftet, betonte Babler. Es gehe darum, ganz konkrete Vorstellungen zu entwickeln, wie man dieses Land wieder zu einem stolzen Land machen könne. Abgeschlossen ist die Arbeit des Rats noch nicht, der Prozess bleibe offen, betonte Seltenheim. (APA)

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