Innsbruck-Wahl

Innsbruck-Wahl: Eine Wahlparty als Vorbote einer Dreierkoalition

Sowohl der bisherige Bürgermeister Georg Willi (die Grünen) als auch Bürgermeisterkandidatin Elli Mayr (SPÖ) gesellten sich zur Wahlparty von Sieger Hannes Anzengruber (Ja - Jetzt Innsbruck) (von links nach rechts).
Sowohl der bisherige Bürgermeister Georg Willi (die Grünen) als auch Bürgermeisterkandidatin Elli Mayr (SPÖ) gesellten sich zur Wahlparty von Sieger Hannes Anzengruber (Ja - Jetzt Innsbruck) (von links nach rechts).APA / Johann Groder
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Johannes Anzengruber hat die Stichwahl um das Amt des Innsbrucker Bürgermeisters gewonnen. Die Zeichen Richtung Koalition scheinen gestellt: Sowohl der bisherige grüne Amtsinhaber Willi als auch SPÖ-Kandidatin Mayr waren bei der Wahlparty des Siegers vor Ort.

Der siegreich aus der Bürgermeisterstichwahl hervorgegangene Johannes Anzengruber (JA - Jetzt Innsbruck) ist Sonntagabend im Innsbrucker Treibhaus von seiner Anhängerschaft begrüßt worden. „Es geht jetzt erst los“, bekannte Anzengruber. Nun gelte es, „Innsbruck voranzubringen“. Wie er das machen will, präzisierte er Montagfrüh im Ö1-„Morgenjournal“: „Wir werden definitiv mit allen sprechen und schauen, was das Beste ist für Innsbruck.“ Er sei dagegen, „jemanden vorab schon auszugrenzen, ohne dass man wirklich ernsthaft über eine gemeinsame Zukunft gesprochen hat“.

Auf die Frage, ob er auch als ÖVP-Kandidat die Wahl gewonnen hätte - ihm war ja kurzerhand der bisherige Digitalstaatssekretär Florian Tursky als Spitzenkandidat vorgezogen worden - antwortete er im ORF-Radio: „Wir haben uns immer auf uns konzentriert.“ Er sei jedenfalls ein „Mann der Mitte“ und habe als solcher eine Bewegung aufgebaut, habe mit Menschen aus allen Stadtteilen gesprochen. Dadurch sei es gelungen, „die Leute mitzunehmen“. Es liege weniger an einem oder an keinem Parteilabel, sondern daran, etwas „mit Herzblut“ zu tun. Dass seine ehemalige Volkspartei in Umfragen schwächle, kommentierte er vage: Er sei Kommunalpolitiker und die jeweiligen Chefs seien für das Abschneiden ihrer jeweiligen Partei verantwortlich.

Der in der Stichwahl unterlegene bisherige Stadtchef Georg Willi (Grüne) hatte noch am Wahlabend ein „sehr gutes Zeichen“ geortet, „dass wir alle miteinander da sind“. Das „Aufstehen und Weitermachen“ sei entscheidend. Ob man hinter solchen Worten ein Anzeichen für eine künftige Dreierkoalition aus JA, den Grünen und der SPÖ sehen könne? Anzengruber bestritt das: „Schauen Sie, wir haben gar nichts ausgemacht.“ Die Frage, mit wem er am liebsten koalieren wolle, beantwortete er nicht, sondern verwies darauf, ab sofort mit allen Fraktionen Gespräche führen zu wollen. Ihm sei es wichtig, dass die Sache in den Vordergrund gestellt werde.

Umso bemerkenswerter und brisanter war es daher, dass sich sowohl Willi als auch SPÖ-Bürgermeisterkandidatin Stadträtin Elisabeth Mayr (SPÖ) zur Wahlparty von Anzengruber auf der Treibhaus-Bühne einfanden. „Wir werden etwas Gutes tun“, deutete Anzengruber dort leise eine künftige Zusammenarbeit an. Willi sah es als ein „sehr gutes Zeichen, dass wir alle miteinander da sind“. Sie alle vereine die gleichen Ziele. Willi erinnerte auch an Anzengrubers Abwahl als Vizebürgermeister. „Aufstehen und weitermachen“ sei entscheidend, lobte der unterlegene Willi. Mayr meinte, Innsbruck habe sich für etwas „Neues“ entschieden und gratulierte dem Mitbewerber.

(Red./APA)

>>> Bericht im Ö1-„Morgenjournal“

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