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Ralf Rangnick sagt Bayern ab und bleibt ÖFB-Teamchef

Ralf Rangnick beim Quali-Match gegen Belgien im vergangenen Herbst.
Ralf Rangnick beim Quali-Match gegen Belgien im vergangenen Herbst.Guenther Iby
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Der von Bayern München heftig umworbene Deutsche bleibt über die EM 2024 hinaus Trainer des österreichischen Nationalteams.

Noch am Mittwoch hatte der FC Bayern „gute Gespräche“ mit Ralf Rangnick bestätigt, einen Tag später sieht die Sachlage überraschend ganz anders aus. Der von den Münchner heftig umworbene Deutsche wird nicht deren Trainer, sondern bleibt über die EM 2024 hinaus Teamchef des österreichischen Nationalteams. Dies bestätigte der ÖFB Donnerstagvormittag in einer Aussendung.

„Ich bin mit vollem Herzen österreichischer Teamchef. Diese Aufgabe macht mir unglaublich viel Freude und ich bin fest entschlossen, unseren eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen“, wird Rangnick zitiert. Es sei „eine Entscheidung für meine Mannschaft und unsere gemeinsamen Ziele“ gewesen. „Unsere volle Konzentration gilt der Europameisterschaft. Wir werden alles unternehmen, um dort so weit wie möglich zu kommen.“

Die ÖFB-Elf wird bei der Endrunde in Gruppe D auf Frankreich (17. Juni), Polen (21. Juni) und die Niederlande (25. Juni) treffen. Das Überstehen der Gruppenphase plus Einzug ins Achtelfinale gilt als rot-weiß-rotes Minimalziel.

„Sehr gute Argumente“

ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer freute sich besonders über die jüngsten Entwicklungen am Transfermarkt – immerhin galt der seit Wochen im Raum stehenden Abgang Rangnicks zum deutschen Rekordmeister als sehr wahrscheinlich. Der österreichische Fußballbund freue sich sehr über die Entscheidung des 65-Jährigen und dessen klares Bekenntnis „zu einer gemeinsamen Zukunft“. Mittendorfer betonte zudem die einzigartigen Möglichkeiten, die Rangnick in seiner jetzigen Funktion vorfinden würde: „Wir waren immer sehr zuversichtlich, dass das Herz und der Teamspirit, aber auch die Gestaltungsmöglichkeiten sehr gute Argumente sind. Alle gemeinsam werden wir nun noch stärker in die Euro gehen.“

ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel zeigte sich stolz, dass Rangnick trotz zweier „sehr attraktiver Optionen“ Österreich den Vorzug gab. Man habe dem seit Mai 2022 im Amt befindlichen Deutschen „die Zeit gegeben, alles in Ruhe abzuwägen“.

Ralf Rangnick
Ralf RangnickAPA / AFP / Kenzo Tribouillard

Da Rangnick ohnehin noch bis 2026 (einschließlich einer möglichen WM-Teilnahme) vertraglich an das Nationalteam gebunden war und ist, wäre für die Bayern eine kolportierte Ablösesumme im mittleren einstelligen Millionenbereich fällig gewesen. Laut Medienberichten hätte er in München zudem deutlich mehr Gehalt kassieren können. Beim ÖFB soll der ehemalige Coach von Stuttgart, Hannover, Schalke, Hoffenheim, Leipzig und Manchester United sowie Ex-Sportmanager von Red Bull rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr verdienen. Deutschlands Rekordmeister hatte offenbar mit mehr als 10 Millionen gelockt.

Will denn niemand nach München?

Der FC Bayern muss sich nun jedenfalls weiter um einem Nachfolger für den nach der Saison scheidenden Coach Thomas Tuchel bemühen. Vor Rangnick hatten bereits Xabi Alonso (bleibt in Leverkusen) und Julian Nagelsmann (bleibt bei der deutschen Nationalmannschaft) abgesagt. (red.)

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