Moskau, 1989: ein Fan von
Boris Jelzin.
Russland

Nawalny-Team rechnet ab: Schuld an allem Elend in Russland soll Boris Jelzin sein

Das Team um den toten Oppositionspolitiker Alexej Nawalny verortet in einer Doku die Ursache für die jetzige Krise in den Neunzigerjahren und enttäuscht Liberale damit bitter.

Der Titel ist so gesetzt, dass er an die sprachlichen Gebräuche des Putin-Regimes erinnert, mit all den stigmatisierenden Bezeichnungen, mit der Suche nach verallgemeinernden Listen angeblicher Feinde. „Die Verräter“, heißt die neue mehrteilige Serie des Teams um den toten russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny. In Weiß auf Rot erscheint die Überschrift über einem Bild des ersten russischen Präsidenten, Boris Jelzin.

Wie viele Teile es gibt, sagt Maria Pewtschich, die Macherin der Doku, nicht. Ihr geht es vor allem um eines: die Entlarvung Jelzins und seiner „Familie“ aus Oligarchen. Letztlich auch um eine Anprangerung der 1990er-Jahre, die für die liberal gesinnten Russinnen und Russen als die Zeit der Freiheit und der Reformen gilt. Damit bedient sie das Putin’sche Narrativ von den „wilden 1990ern“, deren Auswüchsen er, der dem Volk dienende Präsident, mit aller Macht den Garaus gemacht habe – und nun, mit seiner „militärischen Spezialoperation“, dem Krieg in der Ukraine, eine „Gerechtigkeit“ wiederherzustellen versuche, die dem „einzigartigen, einmaligen Russland“ mit dem Ende der Sowjetunion genommen worden sei.

Wie lief alles schief?

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