Expedition Europa

Vergewaltigungen im Krieg: Eine Kosovarin hilft den Opfern

Das Heroinat-Denkmal in Prishtina.
Das Heroinat-Denkmal in Prishtina. IMAGO/xmathesx
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Expedition Europa: „Man vergewaltigt die Tochter und ermordet den Vater“, erzählt Feride Rushiti von der Gewalt der Serben gegen die Albaner.

Ich hätte wohl nie von dieser beeindruckenden Kosovarin gehört, wä­re ich bei der Vorbereitung meiner ersten Prishtina-Reise nicht auf ein Foto des dortigen Denkmals Heroinat („Heldinnen“) ge­sto­ßen. Ich fand es be­merkenswert, dass sich der jüngste Staat ­Eu­ro­pas ein Denkmal für 20.000 ver­ge­wal­tig­te Frau­en ins Zentrum seiner Hauptstadt stellt.

Ich gehe zum QKRMT, dem „Kosovarischen Zentrum für die Re­habilita­ti­on von Fol­ter­opfern“. Durch enge, mit Stapeln von QKRMT-In­fo­ma­te­rial und QKRMT-Bü­chern weiter verengte Gänge werde ich ins ge­räu­migere Bü­ro der Che­fin ge­führt. Es blickt auf den hü­ge­lan stei­gen­den Stadtpark hinaus, der für die Ar­beit mit den Opfern ei­ne über­raschende Rolle spielt.

Mit der damaligen First Lady, Melania Trump

Gründerin und Direktorin Feride Rushiti hat das alles Tau­sen­de Male er­zählt, spricht aber mit frischer Empörung, ohne dip­lomatische Kont­rolliertheit. Rushitis Fotogalerie zeigt sie 2003 mit Hil­la­ry Clinton und 2018 mit der damaligen First Lady, Melania Trump, die ihr den „International Women of Cou­rage Award“ des US-Au­ßen­mi­ni­s­te­riums überreicht. Als die Slowenin hörte, dass neben Af­gha­nin­nen, Afrikanerinnen und Mittelamerikanerinnen auch eine Mit­bür­ge­rin aus dem untergegangenen Jugoslawien ausgezeichnet wurde, habe sie auf Ser­bo­kroa­tisch zu ihr gesagt: „Oh, hal­lo, wie geht’s dir?“

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