Handschriftenkunde

Die Geheimnisse alter Bucheinbände lüften

Die Oberfläche der Einbände wird mit Laserstrahlen untersucht. 
Die Oberfläche der Einbände wird mit Laserstrahlen untersucht. Stift Klosterneuburg
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Im Fokus eines Forschungsprojekts stehen Bücher der Stiftsbibliothek Klosterneuburg aus vergangenen Jahrhunderten. Ziel ist, die Entstehungszeit zu eruieren.

Wie alt ist ein undatiertes, ein wirklich altes Buch? Bis zu 800 Jahre zurück datieren die Codices und Schriften, die Maria Theisen von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Augenschein nimmt. Oft beginnen die Bücher unvermittelt, ohne Titelblatt, wie etwa Predigten, die aneinandergereiht sind. Hier setzen für die Wiener Kunsthistorikerin die Nachforschungen ein, um die Entstehungszeit der Bücher auf eine kurze Zeitspanne einzugrenzen – wobei die alten, meist aus Leder gefertigten Einbände ebenfalls wichtige Aufschlüsse liefern.

In einem Projekt des Wissenschaftsfonds FWF werden derzeit 450 Originaleinbände der Stiftsbibliothek Klosterneuburg untersucht. Im Mittelpunkt stehen die klassische Kodikologie (Handschriftenkunde) und die Infrarotspektroskopie. Für Theisen, die schon im Studium die mittelalterliche Handschriftenkunde und Buchmalerei zu ihrem Spezialgebiet gewählt hat, geben mittelalterliche Bucheinbände einige bisher nicht entschlüsselte Geheimnisse über die Entstehungsgeschichte, historische Bildtechniken und regionaltypische Ornamentik preis.

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