Bundesliga

Wird Lask für Sturm Graz erneut zum Spielverderber?

Schaffen David Affengruber und Max Johnston den letzten Schritt in Richtung Titel beim Spiel in Linz?
Schaffen David Affengruber und Max Johnston den letzten Schritt in Richtung Titel beim Spiel in Linz?GEPA pictures / Hans Oberlaender
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1980/81 strauchelte Tabellenführer Sturm Graz in der vorletzten Runde in Linz und verspielte daraufhin die erste Meisterschaft. Der Lerneffekt von damals?

Mit einem Sieg beim Lask würde Sturm Graz am Sonntag vorzeitig den Meistertitel in der Fußball-Bundesliga sicherstellen. Ein Blick in die Geschichtsbücher dient dem Bundesliga-Leader jedoch als Warnung: Schon einmal wurde Lask für die Grazer Schwarz-Weißen zum Spielverderber. In der vorletzten Runde der Saison 1980/81 remisierte Sturm als Spitzenreiter in Linz (2:2), um in der entscheidenden Heimpartie gegen Rapid unter mentaler Belastung die Meisterschaft zu verspielen.

Durch das 4:1 von Rapid wurde die Wiener Austria (6:1 gegen den GAK) unverhofft zum vierten Mal in Folge Meister, musste auf den Teller aber warten. Denn Liga-Obmann Hans Reitinger war offensichtlich davon ausgegangen, dass die Grazer um Gernot Jurtin ihren Premierentitel nach Hause schaukeln würden. Er hatte daher die Reise nach Graz mit dem Meisterteller angetreten.

Rapid lachte zum Schluss

Stattdessen sah Reitinger im völlig überfüllten Stadion Liebenau (22.000 Zuschauer) einen klaren Rapid-Erfolg. Christian Keglevits und Bernd Krauss schossen die Wiener um Antonin Panenka und Hans Krankl mit Doppelpacks in den Uefa-Cup. Für Sturm konnte Bozo Bakota aus einem Elfer nur zwischenzeitlich auf 1:2 verkürzen.

Der fast „maximale“ Erfolg blieb nur ein schöner - Sturm wurde erstmals Vizemeister. „Ich war überzeugt, dass wir es schaffen können“, erinnerte sich der damalige Trainer Otto Baric einst im Clubmagazin SturmEcho. „Wir spielten im letzten Match gegen Rapid nicht so schlecht, aber das Team war nicht reif genug. Psychologisch.“

Ein vor der Arena parkendes Gefährt, bestellt um die neuen Heroen der Steiermark in die Innenstadt zu kutschieren, fuhr leer wieder ab. Die eigens komponierte „Meisterhymne“ der Schlagerband „White Stars“ war plötzlich wertlos - dabei war sie untertags bereits im Regionalradio gelaufen. Der Meistersekt wurde trotzdem getrunken, oder umetikettiert als „Vizemeistersekt“ zum Sammlerstück.

Eine Woche zuvor reichten dem Tabellenführer Sturm auf der Linzer Gugl auch zwei Tore von Kurt Stendal (1:0 und 2:2) nicht zum Sieg gegen den damaligen Ligasiebenten. 43 Jahre später folgt am Sonntag sozusagen eine Neuauflage. Wird der erste Matchball vergeben, wartet auf Sturm in der letzten Runde ein Herzschlagfinale - nicht gegen Rapid, sondern Klagenfurt.

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