Riess: Vorwürfe nicht anständig

Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer will die Entgeltfortzahlung weiter beziehen.

Die Presse: Werden Sie auf die Entgeltfortzahlung verzichten?

Susanne Riess-Passer: Das steht nicht zur Diskussion. Es zählt, was Parteiobmann Herbert Haupt sagt. Für ihn gibt's da nicht das geringste Problem. Kann es auch nicht, weil ich weder gegen ein Gesetz verstoße noch gegen einen Parteibeschluss. Im Gegensatz zu vielen anderen in der FPÖ habe ich auf meine Politikerpension verzichtet. Und das weiß auch jeder.

Wollen Sie die Entgeltfortzahlung voll ausschöpfen?

Riess-Passer: Nein. Ich such mir einen Job, seit drei Wochen. Ich habe nicht gesucht, während ich im Amt war, damit es nicht heißt, ich missbrauche mein Vizekanzleramt.

Haben Sie etwas in Aussicht?

Riess-Passer: Nein.

SP-Chef Gusenbauer hat gemeint, Sie und Ex-Minister Reichhold hätten seit September keinen Tätigkeitsnachweis geliefert. Er fordert eine Anrechnung dieser Monate auf die Entgeltfortzahlung.

Riess-Passer (lacht): Wirklich wahr? Das ist mit Abstand die dümmste Aussage, die ich je gehört habe. Weil wir haben unsere Regierungsarbeit ordentlichst und pflichtgemäß erledigt. Das weiß jeder Mensch. Das weiß vielleicht der Herr Gusenbauer nicht, weil er soviel auf Urlaub ist.

Wie lang bleiben Sie in der FPÖ?

Riess-Passer: Solange meine masochistische Ader reicht, um dies zu ertragen. Es gehört sich in einer Gesinnungsgemeinschaft, dass man anständig miteinander umgeht. Und was jetzt passiert, reihe ich nicht unter besonders anständig ein. Ich bin bei weitem nicht die erste und einzige FP-Politikerin, die Gehaltsfortzahlung in Anspruch nimmt. Das hat noch nie für Aufregung gesorgt. Jetzt auf einmal gibt es die - wo es Mathias Reichhold und mich betrifft. Das ist halt sehr durchsichtig. Da wird versucht, indem man uns diskreditiert, Knittelfeld zu sanktionieren.

Jörg Haider will mit den Kärntner Abgeordneten einen Klub gründen, wenn Sie nicht verzichten . . .

Riess-Passer: Viel Glück.


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