Keine Zeugen

DIE "PRESSE"-MEINUNG

Es ist offenbar schon so eine Art Modeerscheinung auf dem internationalen Parkett: Werden ausländische Beobachter, die in einer Krisenregion tätig sind, dem Gastgeberstaat zu unbequem, setzt er sie einfach vor die Tür: Zuletzt hatten das etwa Weißrußland mit den OSZE-Beobachtern oder Nordkorea mit den IAEO-Inspektoren praktiziert.

Und jetzt Rußland, das die OSZE-Mission in Tschetschenien aus der abtrünnigen Kaukasusrepublik hinauskomplimentiert. Es war schon zuviel, daß die ohnedies so vorsichtigen OSZE-Beobachter hin und wieder eine politische Lösung für diesen Konflikt oder das zu brutale Vorgehen russischer Sicherheitskräfte gegen die Zivilbevölkerung einmahnten. Dagegen behauptet Moskau, das Leben in Tschetschenien normalisiere sich allmählich. Wem eigentlich sollen solche Lügen nützen? Jedenfalls am allerwenigsten Rußland, das immer mehr im tschetschenischen Sumpf versinkt.


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