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Internet: Online-Banking: Bankkunden ausgesperrt

IT-Probleme, fragwürdiger Datenschutz: Experte schießt sich auf Bawag/PSK ein.

wien. Die Bawag/PSK hat ihr Online-Banking auf ein neues Sicherheitssystem umgestellt. „Das war überfällig“, erklärt Datenschützer und IT-Experte Hans Zeger (Arge Daten) der „Presse“. Nachsatz: „Aber der Versuch, ein besseres Sicherheitssystem zu installieren, ist offenbar fehlgeschlagen.“ Im Zuge der Umstellung seien Bankkunden mehrere Tage einfach ausgesperrt worden, so Zeger. Überweisungen, die per Code (TAN) „unterschrieben“ werden müssen, hätten außerdem oft nicht funktioniert.

Interventionen bei der PSK-Obmbudsstelle seien lapidar kommentiert worden: Man müsse halt einige Tage warten, bis eine neue TAN-Liste zugesandt werde. Zeger: „Es kann, z. B. bei Termin-Überweisungen, unangenehme Folgen haben wenn das Online-Banking nicht funktioniert – obwohl die Umstellung eine technische Banalität ist“, kritisiert der IT-Experte, für den das Fass übergelaufen ist.

Kubanische Probleme

„Neben technischen Schwierigkeiten und schwacher Kundendienstleistung drohen Probleme beim Datenschutz.“ Eine Bank, die Girokonten zweckentfremdet nach unerwünschten Kubanern durchforste, könnte auf „andere Ideen der kreativen Kontenanalyse kommen“. Bawag-PSK-Kunden sollten ihre Bankverbindung neu überdenken, so Zeger scharf.

Wie viele Kunden betroffen sind, konnte die Bawag/PSK am Montag nicht sagen – weil Umstellungspannen ebenso dementiert werden wie nicht funktionierende Online-Überweisungen. Bei allen Umstellungen gebe es Kunden, die – trotz ausführlicher Erläuterungen – mit den Neuerungen nicht sofort zurecht kämen und falsche TANs eingeben – wodurch das Konto gesperrt würde. IT-Experte Zeger verwundert: „Ein Test-Konto, mit dem wir regelmäßig die Leistung der Bawag-PSK testen, wurde ebenfalls gesperrt.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.05.2007)


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