Parteien: Neue Bewegung von rechts

„Nationale Volkspartei“ verkündet ihre Gründung.

Wien.Austritt aus der „volksverräterischen“ EU, die sofortige Einstellung von NS-Entschädigungszahlungen und eine „Heimführung arbeitsloser Ausländer“. Das findet sich im Parteiprogramm der am Mittwoch vorgestellten Nationalen Volkspartei (NVP). Die Partei-Satzungen wurden im Innenministerium hinterlegt und werden dort nun geprüft.

Als NVP-Gründer scheinen Robert Faller, Christian Hayer und Karl Thierry-Goschescheck auf. Die konstituierende Sitzung soll im Mai 2008 stattfinden. Das Parteiprogramm ist noch nicht offiziell, es diene vorerst als Diskussionsgrundlage, heißt es.

Europaweite Vernetzung

Eine zentrale Aufgabe sieht die NVP in einer Vernetzung mit ähnlich gesinnten Gruppen in Europa. So findet man auf der Homepage etwa einen Verweis zum „Nationalforum Elsaß-Lothringen“ unter dem Vorsitz von Goschescheck. In dessen Programm steht zum Beispiel der Satz: „Der vom Nationalforum angestrebte Freistaat Elsaß-Lothringen versteht sich als Teilstaat des Deutschen Reichs.“

Karl Goschescheck ist auch Chefredakteur der „Alldeutschen Zeitung“ und Initiator der „Encyclopaedia Germanica“, einem online-Nachschlagewerk, das Wikipedia nachempfunden ist. Die NVP möchte auch intensiv mit dem europaweiten antieuropäischen Nachrichtennetzwerk „altermedia“ zusammenarbeiten.

Ahnennachweis für die Spitze

Parteigründer Robert Faller kündigte im Gespräch mit der „Presse“ an, das öffentliche Internetforum der Partei bald zu schließen. An seine Stelle soll ein neues, nur für Parteimitglieder zugängliches treten. In dem Forum wird unter anderem ein „Ahnennachweis“ für die NVP-Führung gefordert. Selbst „eingedeutschte Ausländer“ will Faller nicht aufnehmen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2007)

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