Camcorder: Große Auswahl für Hobby-Regisseure

Panasonic
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Im Frühjahr bescheren die Hersteller den Videofilmern eine wahre Flut an Kameras. Stellt sich nur noch die Frage: "Standard oder schon High-Definition?"

Wenn die ersten Wochen für das kommende Jahr typisch sind, so wird 2008 das Jahr der Camcorder. Bereits in den ersten Tagen trudelte eine wahre Flut an Ankündigungen von Camcordern ein, die im Laufe des Frühjahrs erhältlich sein werden.

Für Camcorder-Interessenten steht heuer eine Grundsatzfrage an: noch Standard- oder schon High Definition? Wer auch in ein paar Jahren noch up to date sein will, kommt um einen Full-HD-Camcorder – und damit um eine Investition von etwa 1000 Euro aufwärts – nicht herum. Daneben werden aber immer noch interessante Modelle mit Standard-Definition angeboten, für die vor allem die attraktiven Preise von oft unter 400 Euro sprechen.

Flash-Speicher im Kommen

Bei den Aufnahmemedien – Mini-DV, DVD, Festplatte oder Flash-Speicher – hat sich kein eindeutiger Favorit herauskristallisiert, dennoch ist ein starker Trend in Richtung Flash-Speicher(karte) erkennbar. Die Vorteile: Flash-Speicher sind klein und sie haben keine beweglichen Teile, sind also stromsparend und stoßfest. Die kompakten Standard-Definition-Camcorder der Canon-FS-Serie – mit SD-Karteneinschub und je nach Modell noch zusätzlichem internen Speicher – eignen sich daher besonders als Begleiter bei sportlichen Aktivitäten. Gleiches gilt für die Panasonic-Modelle S7EHG und S9EG, die ebenfalls auf SD/SDHC-Karte aufzeichnen, und für den Panasonic SW20, der sogar bis 1,5 Meter wasserdicht ist.

Zur Archivierung werden die Filme mittels Kartenleser auf den PC überspielt und auf DVD gebrannt. Der Hauptnachteil der Flash-Speicher, die geringe Kapazität, relativiert sich zusehends. Im SDHC-Format, dem leistungsfähigeren Nachfolger der SD-Karte, sind aktuell bis zu 32 GB möglich – Tendenz rasch steigend. Die Kapazitäten der SDHC-Karten reichen sogar für High-Definition-Aufnahmen. Panasonic und Samsung haben Camcorder angekündigt, die Full-HD-Filme auf SDHC- Karte speichern, wobei der Samsung SC-HMX20C zusätzlich über acht GB internen Speicher verfügt. Das Hybrid-Modell Panasonic HS9 zeichnet wahlweise auf Karte oder 60-GB-Festplatte auf.

Hybrid-Camcorder

Sony setzt ebenfalls auf das Hybrid-Konzept und bietet bei insgesamt elf neuen Camcordern die Option, auch auf Memorystick zu filmen. Daneben stehen wahlweise Festplatte oder DVD als Speichermedium zur Verfügung. Noch ist die Kapazität der Festplatte, die tagelanges Filmen erlaubt, unübertroffen. Die DVD hingegen ist für jene optimal, die die Videos möglichst rasch auf den Fernsehschirm bringen wollen und auf Nachbearbeitung ohnehin verzichten. In beiden Kombinationen – DVD/Speicherkarte und Festplatte/Speicherkarte – hat Sony sowohl Standard- als auch High-Definition-Camcorder im Programm.

Bandkassette noch nicht tot

Bleibt schließlich die nicht mehr ganz taufrische, aber dank geringer Kosten und großer Kapazität immer noch beliebte MiniDV-Kassette. Sowohl Sony als auch Canon haben neue MiniDV-Camcorder im Sortiment, sogar jeweils ein High-Definition-Modell. Daneben bieten sie MiniDV-Camcorder mit Standard-Definition für Einsteiger, die bereit sind, für günstige Preise ab 250 Euro die Unannehmlichkeiten eines Bandlaufwerks in Kauf zu nehmen. Auch in diesem Segment gibt es Innovationen: So dient bei Canons MD-200er-Serie das nach vorne klappbare Display als Videoleuchte.

Bei den Oberklasse-Camcordern greifen die Hersteller tiefer in die Trickkiste. Panasonic und Sony bieten bei ihren High-Definition-Modellen sogar automatische Gesichtserkennung.

INFO. Dateiformate

Die wichtigsten Dateiformate für High-Definition-Camcorder

AVCHD: Von Sony und Panasonic entwickeltes Format, das auf MPEG4-Format basiert und Auflösungen bis zu 1920 x 1080p unterstützt.

HDV: Dieses vor allem bei High-Definition-MiniDV-Camcordern eingesetzte Format unterstützt (in der Variante HDV2) ebenfalls 1080 Zeilen, allerdings nur mit 1440 Bildpunkten pro Zeile. Damit die Aufnahmen zum gängigen 1920-x-1080-Breitbild-Standard passen, sind die einzelnen Pixel nicht quadratisch, sondern rechteckig.

Neben AVCHD und HDV sind auch weitere, herstellerspezifische Dateiformate in Verwendung.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.01.2008)

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