Standort: Wien verliert IBM-Zentrale

Osteuropageschäft wird nach Pressburg verlagert.

Wien (p.m./mac). Medienberichten zufolge plant der Computerkonzern IBM, seine Zentrale für Osteuropa, Afrika und den Nahen Osten zu verlagern. Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung soll die derzeit in Wien angesiedelte CEMAAS-Zentrale (Central Eastern Europe, Middle East, Africa, Austria, Switzerland) aufgeteilt werden. Hintergrund dafür dürfte die geplante Konzentration des weltgrößten IT-Konzerns auf die Wachstumsmärkte sein. Österreich dürfte nicht dazu zählen.

450 Mitarbeiter betroffen

Wie die „Presse“ aus Unternehmenskreisen erfahren konnte, dürfte zumindest die Abspaltung des Österreich- und Schweiz-Geschäfts aus der Region CEMAAS beschlossene Sache sein. Es sei auch „durchaus denkbar“, dass die Zentrale für Mittel- und Osteuropa nach Pressburg wandere, hieß es. Der Nahe Osten könnte künftig aus Dubai geleitet werden. Nach ersten Schätzungen könnten somit 450 der rund 2000 IBM-Mitarbeiter in Österreich vor die Entscheidung gestellt werden, entweder die Stadt oder das Unternehmen zu verlassen.

IBM auf Tauchstation

Von offizieller Seite war am Dienstag nur wenig zu erfahren. Die Schweizer IBM-Niederlassung, die operativ für die Region CEMAAS zuständig ist, verwies auf Anfrage der „Presse“ lediglich an IBM-Österreich, das eigentlich nur das Gebäude für die Europazentrale zur Verfügung stellt.

Weder in der Schweiz noch in Österreich ist man sich offenbar sicher, wer bei IBM denn nun tatsächlich für Osteuropa zuständig sein soll. Zu näheren Auskünften war man an beiden Standorten nicht bereit. Georg Haberl, Sprecher von IBM-Österreich, erklärte lediglich, dass das Unternehmen Spekulationen und Gerüchte prinzipiell nicht kommentiere.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.03.2008)

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