Gericht verurteilt Pelés Sohn

Brasilien. Der Sohn der brasilianischen Legende ist zu 33 Jahren Haft verurteilt worden. Er soll in Drogengeschäfte verwickelt gewesen sein.

São Paulo. Franz Beckenbauer war die Lichtgestalt der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, der „Kaiser“ rotierte, flog mit dem Hubschrauber von einem Spiel zum anderen. Die Brasilianer haben Edson Arantes do Nascimento, besser bekannt unter Pelé. Dreimal ist er Weltmeister geworden, er ist brasilianischer Rekordschütze, später war er Sportminister des Landes (1995 bis 1998), er wird als „Staatsmann des Fußballs“ bezeichnet. Der mittlerweile 73-Jährige ist Werbestar und Multimillionär, die WM in seiner Heimat wird mit Sicherheit seine große Bühne.

Wenige Tage vor der Endrunde muss Pelé ein Familiendrama bewältigen. Sein Sohn Edinho (Edson do Nascimento) wurde von einem Zivilgericht in Praia Grande bei São Paulo wegen Geldwäsche bei illegalen Drogengeschäften zu 33 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der ehemalige Torhüter, zuletzt im Betreuerstab des FC Santos, kann noch Berufung einlegen. Edinho bleibt vorerst auf freiem Fuß, Pelés Sohn musste jedoch seinen Reisepass abgeben, damit er das Land nicht verlassen kann. Das Gericht verurteilte drei Mitangeklagte zur selben Strafe.

Edinho ist schon 2005 im Alter von 35 Jahren wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer kriminellen Bande festgenommen worden. Die Gang soll in Drogengeschäfte und Entführungen verwickelt gewesen sein und Verbindungen zu anderen kriminellen Gruppierungen in São Paulo und Rio de Janeiro unterhalten haben. Die Freiheit nach über sechs Monaten Haft dauerte dann keine 50 Tage, ehe er erstmals wegen Geldwäsche ins Gefängnis musste (bis Dezember 2006). Einen Freispruch gab es nur in Zusammenhang mit einem Autounfall, bei dem 1999 ein Mann ums Leben kam. (w.w.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.06.2014)

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