ÖAAB-Chefs: Entlastung "je schneller, umso besser"

Symbolbild: Portemonnaie
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Die ÖAAB-Obleute von Tirol und Vorarlberg können sich - anders als die Bundes-ÖVP - Vermögenssteuern vorstellen.

Die Tiroler ÖAAB-Obfrau Beate Palfrader hat am Freitag mehr Tempo in Sachen Steuerreform gefordert. Je schneller es zu einer Steuerentlastung komme, umso besser, sagte Palfrader. "Wenn möglich" ist sie auch für eine Entlastung schon ab 2015 - wie es derzeit von der SPÖ gefordert wird -, erklärte die Landesrätin. Der Steuerzahler werde schließlich "seit Jahren vertröstet". Die bisher letzte Steuerreform sei schon längst verpufft, die kalte Progression habe inzwischen "alles aufgefressen".

Palfrader kann sich - entgegen der offiziellen Linie der ÖVP - auch eine Millionärssteuer vorstellen. Ab welchem Betrag Vermögen belastet werden solle, wollte sie aber nicht sagen. Dezidiert sprach sie sich jedoch gegen die Wiedereinführung der Erbschaftssteuer aus. Diese belaste den Mittelstand zu stark und führe zu einer "Doppelt- und Dreifachbesteuerung".

Zuvor hatte Palfraders Vorarlberger Kollege, Edgar Mayer, ähnliche Kritik geübt. "Die Bundes-ÖVP steht nach wie vor auf der Bremse. Wir müssen uns fragen, ob wir noch die Volkspartei oder eine Vermögendenpartei sind", so Mayer gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten". Von ÖVP-Obmann Michael Spindelegger zeigte sich Mayer enttäuscht.

So, wie sich das derzeit darstelle, schütze man die 80.000 Millionäre in Österreich, vergesse aber auf die Mehrheit, die Arbeitnehmer, die Steuern zahlen. "Die Belastung des Mittelstandes ist so groß geworden, dass wir rasch handeln müssen. Notwendig wäre eine Entlastung schon morgen. Aber das muss natürlich gut vorbereitet werden, damit man das mit 1. Jänner 2015 machen kann", sagte Mayer, der sich für eine Belastung von Vermögen über einer Million Euro aussprach. "Dann hat kein Häuslebauer etwas zu befürchten", so der Vorarlberger ÖAAB-Chef.

Wiener ÖAAB "vermisst konkretes Modell"

Ablehnung für die Pläne der SPÖ in Sachen Vermögenssteuern kam indes von der Wiener Landesobfrau des ÖAAB, Gabriele Tamandl. "Ich vermisse ein konkretes Modell", meinte sie. Denn noch seien etwa bei der "Millionärssteuer" viele Details offen: "Ich frage mich beispielsweise, ob die SPÖ das Bankgeheimnis abschaffen will, um festzustellen, wie viel Vermögen vorhanden ist", so Tamandl.

(APA)

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