Dem Bundesheer muss es tatsächlich schlecht gehen. General G. hat bei einem Großbritannien-Aufenthalt seine Reisetasche samt Pass und Kreditkarte verloren.
Doch anscheinend rechnet er nicht mehr damit, dass ihm das finanzschwache Verteidigungsressort aus der Patsche helfen kann, sondern er schreibt ein E-Mail an die „Pizzicato“-Redaktion, mit der Bitte um 1600 Pfund für die Rückreise. Offensichtlich mag er keine Billigflüge, sondern will standesgemäß mit einem Eurofighter reisen. Recht hat er!
Die verlorenen Reisetaschen sind tatsächlich ein Riesenproblem in Großbritannien. Erst kürzlich war Schuldirektorin S. betroffen, sie hat die „Pizzicato“-Redaktion um 1200 Pfund angehaut. Und die entfernte Bekannte A. (eigentlich die Bekannte einer Bekannten, aber wir standen einmal in E-Mail-Kontakt) benötigte gar 2000 Pfund. Dringend! Das Problem ist immer das gleiche: Die Botschaft ist bereit, den armen Bestohlenen ohne Pass reisen zu lassen, aber die Bank ist leider, leider nicht in der Lage, Geld in die Wildnis von Großbritannien zu schicken.
Keine Angst, Herr General, wir lassen Sie nicht im Stich. Auch S. und A. haben wir rasch die benötigten Mittel für die Heimreise überwiesen. Und es dürfte geklappt haben: Wir haben nie wieder etwas von den beiden gehört. maf
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.06.2014)