Die Landespartei schlage einen "fortschrittlichen Weg" ein, sagt der neue Parteichef Ingo Mayr. Über den Zeitpunkt der Debatte ist er "nicht happy".
Der neue Tiroler SPÖ-Chef Ingo Mayr trägt den Beschluss der Parteitagsdelegierten vom vergangenen Samstag auf Legalisierung von Cannabis zu "100 Prozent mit Punkt und Beistrich" mit. Dies sagte Mayr am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Innsbruck. Die Landespartei schlage damit einen "fortschrittlichen Weg" ein und scheue nicht davor zurück, sich auch mit unpopulären Themen zu beschäftigen.
Der Neo-Vorsitzende erklärte jedoch gleichzeitig, er sei "nicht happy", dass er seinen Einstand als Parteichef mit diesem Thema gefeiert habe. Offensiv für den Standpunkt der Tiroler SPÖ in der Gesamtpartei vor dem Bundesparteitag im November werben wollte Mayr indes nicht. Er sei aber optimistisch, dass man auch in den anderen Landesparteien auf die Argumente aus Tirol hören werde. Der Bürgermeister von Roppen verwies auf die seiner Meinung nach bedenkliche Kriminalisierung in diesem Bereich. Junge Menschen, die einmal mit einem Joint erwischt wurden, hätten mit massiven Auswirkungen auf ihr berufliches Fortkommen zu rechnen.
Klubobmann Gerhard Reheis teilte mit, dass der Bundesparteivorstand am Dienstag auf seine Initiative hin beschlossen habe, eine Arbeitsgruppe zu dem Thema unter Leitung von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) einzurichten. Dabei gehe es unter anderem auch darum zu "erarbeiten, was Süchte alles verursachen können" sowie um den Umgang mit Suchterkrankten.
(APA)