Google und Apple drängen in die Autoindustrie. Bei Nissan heißt man die neuen Mitspieler mit Vorsicht willkommen.
Der japanisch Autobauer Nissan fürchtet bei einer verstärkten Zusammenarbeit mit Google schwindende Einflussmöglichkeiten der Pkw-Industrie und eine sinkende Markenidentität. Die Unternehmen könnten zwar von einer Zusammenarbeit profitieren, sagte Nissan-Chef Carlos Ghosn, der auch Renault vorsteht. Aber den Autoherstellern sei es wichtig, weiter das Sagen zu haben.
Autos sollten nicht zu einer "allgemeinen Hardware" werden. "Wir wollen die Attraktivität des Produkts und die Kontrolle über das Produkt behalten", erklärte Ghosn am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Tokio. Google und Apple haben mit "Android Auto" und "CarPlay" Betriebssysteme für Bordcomputer vorgestellt, die nahtlos mit ihren jeweiligen Smartphone-Systemen funktionieren.
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Welche Marken auf Apple oder Google setzen
Google liefert nicht nur wie Apple die Technik für Bordcomputer, sondern arbeitet jetzt selbst an einem Kleinwagen, der keinen Fahrer mehr braucht. Nissan, GM, Audi und Honda schlossen sich in diesem Jahr mit Google zu einer Allianz zusammen, um dessen Betriebssystem Android in die Fahrzeuge zu bringen.
Nissan will auch ein selbstfahrendes Auto an den Markt bringen. Bisher hatte Ghosn für die Markteinführung das Jahr 2020 genannt. Nun sagte er, Nissans Ziel sei es, als erstes Unternehmen ein solches Auto für die Masse an den Markt zu bringen.