Tirol: Postgewerkschafter Zangerl neuer AK-Chef

(c) APA (Friedle / Ak Tirol)
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Der 50-Jährige wird Nachfolger von Fritz Dinkhauser, der mit einer eigenen Liste bei den Landtags-Wahlen antritt. Landeshauptmann van Staa streut Dinkhauser unterdessen Rosen.

Der streitbare Postgewerkschaftler Erwin Zangerl ist zum Nachfolger des wortgewaltigen VP-Rebellen Fritz Dinkhauser gewählt worden. Zangerl ist ein langjähriger Wegbegleiter seines politischen Ziehvaters Dinkhauser. Der Vorsitzendes des Personalausschusses der Post AG war in der Vergangenheit immer wieder durch Streikdrohungen und Verbalattacken in Richtung Post-Chef Anton Wais und Telekom-Führung in den Schlagzeilen. Zuletzt machte Zangerl gegen den "via Medien" angekündigten Stellenabbau bei der Post mobil.

Zangerls Wahl zum AK-Präsidenten war angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Kammerrat keine Überraschung. Von den 70 Kammerräte gehören 44 der FCG-Fraktion (Fraktion Christlicher Gewerkschafter) an. Mit 17 Mandaten zweitstärkste Fraktion ist die FSG (Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter). Im kommenden Jahr werden die Karten neu gemischt. Aller Voraussicht nach wird Zangerl bei den AK-Wahlen die Liste der Christlichen Gewerkschafter anführen.

Zangerl, der am 13.1.1958 geboren wurde, lebt mit seiner Lebensgefährtin Iris Walser und der gemeinsamen Tochter in Zirl in Tirol. Nach dem Besuch von Volks- und Hauptschule begann Zangerl seine berufliche Laufbahn als Postpraktikant in Zirl und Innsbruck. 1978 wurde er erstmals in die Personalvertretung der Post gewählt. 1986 vergrößerte sich sein Einflussbereich und er wurde zum Obmann für Tirol und Vorarlberg sowie zum Gewerkschaftsvorsitzenden bestellt. In der AK ist Zangerl seit 1989 vertreten. Zunächst als Kammerrat, ab 1991 im Vorstand und ab 2000 als Vizepräsident.

Van Staa lobt Dinkhauser

Unterdessen hat Landeshauptmann Herwig van Staa dem nunmehrigen Ex-AK-Präsidenten Fritz Dinkhauser (beide ÖVP) Respekt gezollt. Dinkhauser wird bei den kommenden Landtagswahlen am 8. Juni mit einer eigenen Liste gegen seinen Parteikollegen Van Staa antreten.

"Ich wünsche ihm nicht das Ergebnis, das er sich wünscht. Aber das tut er umgekehrt auch nicht", meinte der Landeshauptmann. Dass Dinkhauser bei der Wahl antrete, sei sein gutes Recht. Das hindere weder Dinkhauser noch ihn daran, sich gegenseitig Respekt zu zollen. Dinkhauser habe in der Kammer eine "große Lebensleistung" erbracht. Er freue sich, dass im Tätigkeitsbericht der AK auch der Beitrag der Landesregierung zur Umsetzung der Ideen der AK gewürdigt worden sei. Chancengleichheit sei auch ihm ein wichtiges Anliegen, sagte Van Staa. (APA)

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