Gedenken an Genozid

POLAND AUSCHWITZ-BIRKENAU CAMP LIBERATION ANNIVERSARY
POLAND AUSCHWITZ-BIRKENAU CAMP LIBERATION ANNIVERSARYEPA
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Am 2. August 1944 fand in Auschwitz ein Massaker an Roma statt.

Am 2. August ist der internationale Gedenktag für die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma. Kommenden Samstag findet deshalb eine Gedenkveranstaltung im ehemaligen NS-Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau statt. Am 2. August 1944 wurde der Großteil der noch im KZ Auschwitz verbliebenen Roma und Sinti in die Gaskammern gebracht und ermordet. Bereits am 16. Mai 1944 hatte die SS versucht, das „Zigeunerlager“ innerhalb von Auschwitz aufzulösen. Das scheiterte zunächst aber am Widerstand der Gefangenen.

Sinti und Roma waren schon bald von den Nazis als „Menschen zweiter Klasse“ kategorisiert und verfolgt worden. Noch vor den Massendeportationen in die NS-Vernichtungslager wurden viele Angehörige dieser Volksgruppe in sogenannte Polizeilager zur Zwangsarbeit verschleppt oder sterilisiert.

Auch heute noch stehen Sinti und Roma im Visier rechtsextremer Gruppen. Vor allem in Osteuropa haben rechtsextreme Parteien wie etwa die ungarische Jobbik die Roma als Feindbild und Sündenbock ausgemacht. In Ungarn marschieren schwarz uniformierte Milizen durch Roma-Siedlungen und verbreiten dort Angst. Vor einigen Jahren hielt zudem eine Mordserie an Roma Ungarn in Atem. In dem Land leben – so wie in anderen osteuropäischen Staaten – Roma am Rande der Gesellschaft.

Die gewaltigen sozialen Probleme eines Teils dieser Volksgruppe werden für rassistische Propaganda missbraucht, um die Vorurteile vom „nicht arbeitenden, bettelnden und stehlenden Zigeuner“ zu verstärken. Dass auch viele Roma und Sinti studiert oder als Unternehmer ihren Weg gemacht haben, wird dabei außer Acht gelassen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.07.2014)

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