Eine kulinarische Laufrunde durch den Wienerwald. Ein bisschen schöner geht's immer.
Anspruchsvoll und wunderschön. So wird der Höhenstraßenlauf gern beschrieben, der am 4.Oktober zum 66.Mal stattfindet. Vor 1973 galt die Strecke sogar als zu anspruchsvoll für Frauen, liest man auf der Homepage. Der Lauf zeigt mir vor allem eines, nämlich wie subjektiv Grad der Anstrengung und Schönheit einer Strecke sein können. 14,3 Kilometer misst der Höhenstraßenlauf zwischen Leopoldsberg und Neuwaldegg. Und er bietet die nahezu perfekte Abwechslung von Anstiegen und Abstiegen. Außergewöhnlich schön? Damit meinen die Veranstalter den Wald und den Ausblick auf Wien. Aber als eingefleischter Wienerwaldler weiß man: Es geht noch schöner. Zu meinen Lieblingsstrecken gehört eine Teilstrecke abseits der Straße. Nehmen Sie sich beim ersten Mal etwas mehr als eine Stunde Zeit. Und: Laufen Sie nicht mit großem Hunger – die Strecke ist gespickt mit kulinarischen Verlockungen.
Zuerst geht es vom Cobenzlparkplatz am Restaurant vorbei in einem Bogen nach rechts in den Wald. Es folgt ein knackiger Anstieg bis zur ersten Kreuzung, die geradeaus (leicht links) überquert wird. Über die Schulter eröffnen sich immer wieder schöne Ausblicke. Am Restaurant Agnesbrünnl geht es links vorbei auf einer Forststraße. In der Ferne erkennt man zur Linken nach einiger Zeit das empfehlenswerte Fischerhaus und bald erreicht man den Grüass Di a Gott Wirt. Ich nehme den Weg hinter Parkplatz und Wirt und überquere die Sieveringer Straße. Dann kommt ein leichter, längerer Anstieg bis zum nächsten Wirtshaus, dem Häuserl am Roan mit herrlichem Wien-Blick. Ich biege rechts, entlang der Höhenstraße ab und laufe weiter Richtung Hameau. Nach zwei Kilometern halte ich mich links und gelange so auf die Forststraße, die bergab in den Schwarzenbergpark mündet. Wer diese Abzweigung verpasst, läuft eben eine Ehrenrunde über das Hameau. Auch schön.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.08.2014)