Austria und Rapid erreichen Remis, das keinem hilft

Markus Suttner gegen Louis Schaub
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Gorgon sorgte bereits in der ersten Minute für die violette Führung, Schwab kurz vor Schluss dann für den 2:2-Endstand.

Krisen-Derby, Frust-Derby, Achter gegen Neunter. Und dennoch eine ausverkaufte Arena in Wien-Favoriten. Und ein Duell zwischen zwei Erzrivalen, die diesmal durchaus als Leidensgenossen zu bezeichnen waren. Not gegen Elend? Die Vorzeichen, dass ausgerechnet das 310. Wiener Derby ein besonderes Match werden sollte, die waren nicht gerade günstig. Austria und Rapid waren enttäuschend in die Saison gestartet, aber es sollte sich ein recht flottes und munteres Spiel entwickeln. Und letztlich wurde es weitaus besser, als man sich das überhaupt erhoffen durfte. Der Wiener Fußball hat zwar schon bessere Zeiten erlebt, am Ende aber ist er nicht.

Austria und Rapid hatten in den ersten fünf Bundesliga-Runden nicht gerade Torlawinen losgetreten. Beide Mannschaften, so unterschiedlich sie auch sein mögen, steckten im gleichen Dilemma, man ergötzte sich im Ballbesitz, ohne aber die nötige Torgefährlichkeit zu entwickeln. Am gestrigen Sonntag aber begannen die Gastgeber wie aus der Pistole geschossen – 1:0 nach nur 17 Sekunden. Daniel Royer hatte einen Schuss riskiert, Rapid-Tormann Novota konnte den Ball nur abprallen lassen, Alexander Gorgon vollstreckte. Ein besserer Schlussmann hätte das Leder arretiert, aber das darf man von Hütteldorfers Nummer eins nicht erwarten. Und damit war das schnellste Tor, das in einem Derby gefallen ist, perfekt. Das drittschnellste in der Bundesliga-Geschichte.

Später Ausgleich für Rapid

Ein Schock für Rapid, ohnedies nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzend. Denn die Austria wollte von Beginn Weg Dampf machen, sich Respekt verschaffen. Dieses Unternehmen ist ihr auch gelungen. Aber die Anfangsoffensive entpuppte sich letztlich als Strohfeuer, weil es den Hütteldorfern gelang, sich aus der Umklammerung zu befreien. Zwingende Aktionen gelangen in der ersten halben Stunde nicht, aber Schaub gelang später ein sehenswertes Zuspiel auf Robert Beric. Und die grünweiße Solospitze bugsierte den Ball via Innenstange ins lange Eck (35.). Auf einmal war wieder alles offen. Wenn auch nicht in bester Ordnung. Denn Krisen, auch wenn sie natürlich lautstark dementiert werden, lassen sich nicht so einfach abschütteln.

Nach dem Seitenwechsel flaute die Partie ab, ehe zuerst Ortlechner und dann Kainz, der Derby-Debütant, wieder so etwas wie Gefahr versprühten. Ausgerechnet einem routinierteren Rapid-Spieler passierte dann ein Missgeschick, das Rapid auf die Verliererstraße brachte. Der Grieche Petsos machte sich im eigenen Strafraum breit, der Ball sprang ihm auf den Arm – und Schiedsrichter Schörgenhofer entschied auf Elfmeter. Ein Fall für Omer Damari, der platziert verwandelte (63.).
Aber die Austria ist anfällig. Anfällig für schwere Fehler. Auch darum steht man in der Tabelle so weit unten. Denn im Finish servierte Mario Leitgeb Rapid den Ball auf dem Silbertablett, der eingewechselte Stefan Schwab konnte zum 2:2 einköpfeln (85.). Vier Tore, die aber nicht wirklich glücklich machten. das Remis hilft der Austria nicht – und Rapid auch nicht.

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