Altach: "Wir sind kein Dorfclub"

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Die Vorarlberger, 2:0-Sieger bei der Admira, wollen demnächst eine Infrastruktur-Offensive starten. Der Aufsteiger will sich in der höchsten Spielklasse etablieren.

Altach/Wien. Fußball-Bundesligist SCR Altach, in der Meisterschaft als Aufsteiger überraschend erfolgreich, startet demnächst eine große Infrastruktur-Offensive. Wie der Aufsichtsrats-Vorsitzende Karlheinz Kopf bekanntgab, sollen künftig alle Tribünen der Cashpoint-Arena überdacht sein und das Stadion-Spielfeld im kommenden Sommer eine Rasenheizung erhalten. Genaue Details des Konzepts samt voraussichtlicher Kosten will Kopf zwar erst im Rahmen der Generalversammlung des Vereins am 14. November verraten, einige Informationen gab der 57-Jährige aber schon im Voraus preis. Die Cashpoint-Arena soll zwei neue Stehplatztribünen erhalten, außerdem ist ein neuer Trainingsplatz und ein kleines Stadion für die Spiele der Amateur-Mannschaft geplant. Die Arbeiten beginnen im kommenden Jahr und könnten bis 2017 abgeschlossen sein. Am Fassungsvermögen der Arena von rund 8000 Zuschauern wird sich allerdings nichts ändern.

Dafür gibt es im Moment auch keine Notwendigkeit, schließlich kamen in dieser Saison im Schnitt rund 5000 Fans zu den bisherigen Heimspielen. Allerdings stehen die Heimspiele gegen Salzburg, Rapid und Austria noch aus. „Wir gehen von einem Potenzial von 6000 Zuschauern pro Match aus, da ist ein 8000er-Stadion die richtige Größe“, sagte Kopf.

Investieren will der Aufsteiger aber „nicht nur in Steine, sondern auch in Beine“, wie es Geschäftsführer Christoph Längle formulierte. Um eine dauerhaft hohe Qualität im Kader zu gewährleisten, müsse das Budget von derzeit 5,5 Millionen Euro kontinuierlich gesteigert werden, betonte Kopf und gab als langfristiges Ziel die Etablierung in der höchsten Spielklasse aus. „In dieser Saison wollen wir erst einmal die Liga halten und uns dann Schritt für Schritt dahin arbeiten, dass wir um die Plätze vier bis acht spielen.“ Helfen soll dabei auch die Zufuhr von Vorarlberger Talenten, die durch die von Altach geplante Partnerschaft mit dem Vorarlberger Fußballverband als Träger der Akademie ermöglicht werden soll.

Der Verein aus der 6700-Seelen-Stadt sieht sich als Vorarlbergs Top-Verein und kann mit der Bezeichnung Dorfclub wenig anfangen. „Wir sind zwar in erster Linie ein Club des Dorfes Altach, sagen aber trotzdem, dass wir kein Dorf-Club sind. Das Rheintal wächst immer mehr zu einer urbanen Konglomeration mit 250.000 Menschen zusammen“, erklärte Kopf. Außerdem gelange man mit dem Auto von jedem Ort des 390.000-Einwohner-Bundeslandes in weniger als einer Stunde zur Cashpoint-Arena, meinte der ÖVP-Politiker.

Aus der Südstadt entführten die Vorarlberger jedenfalls drei Punkte, gewannen mit 2:0. Andreas Lienhart, der den Führungstreffer erzielte, meinte: „Wir waren in der Defensive sehr diszipliniert, haben keine klaren Chancen zugelassen, waren im Angriff gefährlicher.“ Trainer Damir Canadi versprach den Fans: „Wir sind bei Weitem noch nicht am Zenit.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.10.2014)

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