BORG SpittalWählen mit 16: Unsere Chance!

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Seit einem Jahr dürfen Österreichs Jugendliche wählen. Mehr als die Hälfte der neuen Wähler zeigt inzwischen
Interesse an der Politik.

Mit dem 6. Juni 2007 wurde ein lange diskutiertes Thema in die Tat umgesetzt: Jugendliche dürfen nun auch bei bundesweiten Wahlen ab dem vollendeten 16. Lebensjahr ihre Stimme abgeben. Auch die führenden Politiker Kärntens waren für diese Reform. Aber ist Österreichs Jugend wirklich bereit dafür? Laut Kärntens Jugendreferentin Gaby Schaunig muss die Antwort "Ja" lauten, weil die Gruppe der Jugendlichen andere Anforderungen als Erwachsene stellt und dadurch die Politiker mit neuen Aufgaben konfrontiert. "Mehr auf Jugend eingehen"

Ein Großteil der Bevölkerung Österreichs geht mit dieser Aussage aber leider nicht konform. Immer wieder stößt man auf Argumente wie: "den Jugendlichen fehlt es an der nötigen Reife". Josef Martinz hingegen, Vorsitzender der Kärntner ÖVP, meint, dass die Politiker mehr auf die Anliegen und Anregungen der Jugendlichen eingehen sollten. Sicher gibt es Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahren, die sich mäßig oder gar nicht für Politik begeistern, was bei dem Politzirkus, der derzeit in Österreich Station macht, nicht verwunderlich ist. Es gibt aber mindestens genauso viele, die sehr wohl ein reges Interesse am politischen Geschehen im Staat haben. Nach einer Studie der Donau-Universität Krems, geleitet von Peter Filzmaier, haben sich drei Fünftel der befragten Jugendlichen als politisch interessiert bezeichnet. Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider kritisiert zwar auch das politische Chaos auf Bundesebene, jedoch äußert er sich unpräzise und weicht den ihm gestellten Fragen aus. Kindische Streitereien

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.06.2008)

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