Generali Österreich: Entwarnung für Lehman-Kunden

Luciano Cirina, Generali Österreich
Luciano Cirina, Generali Österreich (c) Die Presse (Fabry Clemens)
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Für jene 2.000 Kunden, die über die Generali Lehman-Anleihen gekauft haben, arbeitet die Generali an einer Lösung. Es handelt sich um das Produkt "Premium Edition 168".

"Wir haben 175 Jahre lang niemanden im Stich gelassen und werden das auch in Zukunft nicht tun", sagte der Vorstandschef von Generali Österreich, Luciano Cirina, in Bezug auf jene 2.000 Generali-Kunden, die ein Versicherungsprodukt mit der nun insolventen US-Investmentbank Lehman Brothers als Garantiegeber gekauft haben. Derzeit werde an einer Lösung gearbeitet, Details sollen in den nächsten Tagen finalisiert werden.

40 Millionen zu 80% in Lehman-Anleihen

Rund 2.000 Kunden haben das Einmalerlag-Produkt "Premium Edition 168" gekauft. Das Volumen der Tranche beträgt rund 40 Mio. Euro. Es handelt sich dabei um ein kombiniertes Bank-Versicherungsprodukt, das sich zu 80 Prozent aus einer Lehman-Anleihe und zu 20 Prozent aus Aktien zusammensetzt.

Vom Grundgedanken her sollte die Anleihe eine fixe Verzinsung liefern und aus dem Aktienteil zusätzlicher Ertrag lukriert werden. Die Laufzeit des Produkts beträgt 12 Jahre. Lehman war gleichzeitig Emittent und Garantiegeber des Garantieprodukts.

143,6 Milliarden Anleihen-Schulden

Lehman Brothers hat aber unterdessen 613 Mrd. Dollar Schulden (143,6 Mrd. Dollar Anleihen) ausstehen, die nach dem Antrag auf Gläubigerschutz unter dem amerikanischen "Chapter 11" (Bankruptcy Petition) abgewickelt werden müssen. Nachdem Lehman nicht in Konkurs sei, habe auch die Anleihe noch einen Wert, zeigte sich Generali-Finanzvorstand Andreas Haschka zuversichtlich. Dieser liege jedoch unter dem Nennwert. Derzeit schwanken die Bewertungen der Anleihe zwischen 40 und 80 Prozent.

Kein Lehman im Deckungsstock

Im allgemeinen Deckungsstock von Generali Österreich befinden sich aber keine Lehman-Anteile, betonte Haschka. "Wir haben keine gefährlichen Dinge im Portefeuille oder Papiere von Häusern, die derzeit wackeln", betonte er mit Verweis auf den "konservativen Ansatz" bei Generali Österreich. Investiert sei man großteils in europäischen Anleihen.

Trotz der schlechten Erfahrungen mit dem Lehman-Produkt werde Generali Österreich auch weiterhin mit sogenannten Garantieprodukten arbeiten. "Wir werden uns den Partner aber gut aussuchen", sagte Haschka.

(APA)

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