Präsidiums-Neubesetzung: Silhavy ÖGB-Vizechefin

(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Foglar macht Ex-Ministerin zu seiner Stellvertreterin. Der Posten wird vakant, weil die bisherige Vize-Präsidentin Bachner in Frühpension geht.

WIEN. Im Gewerkschaftsbund fällt jetzt doch rascher als erwartet die Entscheidung über die neue Vizepräsidentin. Für die Wahl am kommenden ÖGB-Bundeskongressim heurigen Frühsommer wird demnach Exfrauenministerin Heidrun Silhavy als Kandidatin nominiert, wie „Die Presse“ am Freitag aus verlässlichen SPÖ-Kreisen erfahren hat.

Die 52-jährige Silhavy soll bereits bei der Klausur der Gewerkschaftsführung in der kommenden Woche von ÖGB-Präsident Erich Foglar vorgeschlagen werden. Der Posten wird vakant, weil wie berichtet die bisherige Vizepräsidentin Roswitha Bachner, eine Niederösterreicherin, in Frühpension geht und nicht mehr antritt. Silvhavy kann auf langjährige Erfahrung in der Gewerkschaft verweisen. Die geborene Grazerin begann 1976 in der volkswirtschaftlichen Abteilung der steirischen Arbeiterkammer, wurde 1990 steirische ÖGB-Frauenchefin und zog 1994 in den Nationalrat ein, wo sie ab 2000 als Sozialsprecherin der SPÖ fungierte.

Im Kabinett von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer stieg Silhavy im Jänner 2007 zur Staatssekretärin im Kanzleramt auf. In Erinnerung blieb ihre quasi öffentliche Bestellung: Der steirische SPÖ-Chef Franz Voves telefonierte während einer Pressekonferenz mit Alfred Gusenbauer und schlug Silhavy für den Job vor. Im Juni 2008 avancierte Silhavy dann zur Frauenministerin, nachdem Doris Bures in die Löwelstraße als Parteimanagerin zurückging. Nach der Nationalratswahl im Herbst verlor die Steirerin das Ministeramt wieder und kehrte ins Parlament zurück.

Ihre Erfahrung hat dem Vernehmen nach den Ausschlag für Silhavys und gegen die Fraktionschefin der ÖGB-Frauen bei den SPÖ-Gewerkschaftern, die Oberösterreicherin Elisabeth Vondrasek, gegeben. Für den zweiten Vizepräsidentenposten gilt der Verbleib des Chefs der Christgewerkschafter (FCG), Norbert Schnedl, als fix.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.01.2009)

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