Hintergrund: Die Genmaissorten MON810 und T25

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MON810 produziert selbst einen Giftstoff gegen Schädlinge, T25 ist gegen Herbizide resistent gemacht worden, die Unkraut abtöten.

Die beiden Maissorten MON810 und T25 sind gentechnisch manipulierte Organismen, die auf unterschiedliche Weise gegen Schädlinge fit gemacht werden. Während MON810 selbst einen Giftstoff produziert, ist T25 gegen Herbizide resistent gemacht worden, die Unkraut abtöten.

MON810, eine genetisch manipulierte Maissorte des US-Konzerns Monsanto, ist eine sogenannte Bt-Pflanze. Der Mais ist so modifiziert, dass er selbsttätig das Gift "Bacillus thuringiensis" (Bt) produziert, das gegen den Schädling Maiszünsler angewendet wird. Die Larven dieser Schmetterlingsart haben eine aus landwirtschaftlicher Sicht besonders perfide Vorgehensweise: Sobald sie aus den Eiern geschlüpft sind, wandern sie in die Stängel der Maispflanze und beginnen sich dort von oben nach unten zu fressen.

Die Pflanze wird so destabilisiert und kann knicken. Weil der Schädling im Stängel lebt, ist er durch konventionelle Gifte kaum zu erreichen. Kritiker des Bt-Maises jedoch befürchten, dass die in der Pflanze selbst produzierten Toxine auch für andere Organismen als den Maiszünsler schädlich sein können.

Eine andere Art der Manipulation wird beim T25-Mais des deutschen Konzerns Bayer Crop Science angewendet. Die Sorte ist gentechnisch dahingehend verändert, dass die jungen Pflanzen widerstandsfähig gegen Pflanzenvernichtungsmittel sind. Dadurch kann auf dem Acker gegen Unkraut gespritzt werden, ohne den Mais zu beeinträchtigen.

Kritiker bemängeln, dass die daraus resultierende Verwendung von Spritzmitteln zur Dominanz einiger widerstandsfähiger Unkrautspezies und dadurch schlussendlich zur Vermehrung von resistenten Unkrautarten führen kann. Außerdem könnten dadurch bereits gefährdete Pflanzen und Biotoptypen weiter unter Druck geraten.

(APA)

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