Österreich wollte nicht Brasilien spielen

Das Schweizer Uhrwerk schlägt ziemlich exakt.

Wenn Österreichs Teamchef, Marcel Koller, sagt, dass die Fans stolz auf diese Nationalmannschaft sein können, dann muss man ihm zweifellos zustimmen. Es musste schon der Rekordweltmeister nach Wien kommen, um der ÖFB-Auswahl die erste Niederlage nach 13Monaten zuzufügen. Die Fans wurden erneut nicht enttäuscht, die Mannschaft hat alles versucht, um die Erfolgsserie fortzusetzen. Die Brasilianer hingegen sind einiges schuldig geblieben, Superstar Neymar hat nur annähernd das gezeigt, was er kann. Letztlich war der Auftritt der neu formierten Seleção einer brasilianischen Nationalmannschaft phasenweise unwürdig. Da wurde getreten, gezerrt, gezogen und ungeniert Zeit geschunden. Das machen normalerweise nur Underdogs. Aber das ist das Problem von Carlos Dunga, der nach dem Spiel meinte, er würde keinen einzigen Österreicher brauchen können. Gute Spieler habe er genug. Gesehen hat man davon wenig.

Marcel Koller hat dem österreichischen Fußball schon große Dienste erwiesen. Die Nationalmannschaft ist der neue Sympathieträger: ein Publikumsmagnet mit Abenteuerfaktor und Überraschungsmomenten. Aber da musste schon ein Schweizer kommen, um die Kickeruhrwerke neu zu stellen. Sie schlagen nun annähernd im Gleichklang und schon ziemlich exakt.

E-Mails an:wolfgang.wiederstein@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.11.2014)

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