Burgenlands Landeschef kritisiert die Diskussion um die Kanzlertauglichkeit des ÖBB-Chefs. Personalentscheidungen seien Chefsache.
Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) hält es für "komplett überflüssig", dass in der SPÖ öffentlich über eine Politik- oder Kanzlertauglichkeit von ÖBB-Chef Christian Kern diskutiert wird. "Es gibt einen gewählten Bundesparteivorsitzenden. Und der Bundeskanzler sucht sich sein Team aus und entscheidet", sagte Niessl am Mittwoch in Eisenstadt vor Journalisten.
"Er (der Kanzler, Anm.) hat die Verantwortung und Personalentscheidungen sind Chefsache", erklärte Niessl. Aus seiner Sicht gibt es Wichtigeres als eine Personaldiskussion zu beginnen: "Arbeitsplätze, Arbeitsplätze, Deflation, Steuerreform - das sind die Themen."
Als Landeshauptmann brauche er "von niemandem selbst einen Wink, wer in die Regierung kommen soll und wann er kommen soll. Und das braucht der Bundeskanzler genauso wenig", meinte Niessl. Er respektiere "die Personalentscheidungen des Bundeskanzlers und der Landeshauptleute."
Tirol: Mayr nennt Bures-Aussage "ungeschickt"
Angestoßen hatte die Debatte einst Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ), die gemeint hatte, dass die Politik wohl nicht zu Kerns Stärken gehöre. Tirols SPÖ-Vorsitzender Ingo Mayr nannte diese Aussage am Mittwoch "ungeschickt". Er kenne Kern zwar nicht persönlich, aber: "Jeder Mensch, der sich in einer beruflich führenden Position befindet, ist auch politiktauglich." Prinzipiell halte er überhaupt jeden Menschen für politiktauglich. "Es lässt sich alles lernen. Auch ich wurde nicht als Politiker geboren", meinte Mayr. Eine klare Absage erteilte Mayr indes einer möglichen unabhängigen, durch SPÖ und ÖVP unterstützten Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss.
(APA)