In einer der modernsten Industrieanalagen Europas wird Stahl korrosionsbeständig gemacht.
30.12.2016 um 16:04
Im Materiallager der Feuerverzinkungsanlage 5 warten bis zu 65.000 Tonnen Stahl auf die Weiterverarbeitung. Der Stahl ist zu Bünden aufgerollt, die "Coils" genannt werden.
Stefan Schöffl
Ein Coil wiegt im Schnitt 25 Tonnen. Jeder hat eine eigene Identifikationsnummer und einen eigenen Platz im Koordinatensystem. So kann jeder der unzähligen Stahlbünde punktgenau von der Krananlage angewählt werden. Außerdem ist jede Rolle so direkt dem jeweilgen Kunden aus der Auto-, Bau- oder Haushaltsgerätebranche zugeordnet.
Stefan Schöffl
Die Fabrikhalle selbst ist gigantisch: Vom Ein- bis zum Auslauf misst die Anlage 1,3 Kilometer, der Ofen knapp 35 Meter hoch. Das Zinkbad - das Herzstück der Anlage, das aber nicht fotografiert werden darf - fasst 300 Tonnen flüssigen Zink.
Die Presse
Ausgerollt durchlaufen die Coils dieses 450 Grad heiße Zinkbad, bevor sie einen 50 Meter hohen Kühlturm passieren und in den Auslauf weitergeleitet werden.
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Dort führt ein Mitarbeiter im Inspektionssteuerstand eine letzte Sichtkontrolle durch. Entdeckt er einen Fehler, wird das Stahlband gestoppt und genauer begutachtet. Ansonsten wird in den vollautomatisierten Prozess nicht eingegriffen.
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Das Stahlband bewegt sich durchschnittlich mit einer Geschwindigkeit von 150 Metern pro Minute, ein kompletter Durchlauf dauert zwischen 15 und 30 Minuten.
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Dragan Nikolic ist der Betriebstechniker der Feuerverzinkung 5. Als Lehrling hat er einst bei der voestalpine begonnen, 2010 war an bei Planung und Bau der 143 Millionen Euro teueren Anlage beteiligt.
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Die Feuerverzinkung ist außerdem ein Sinnbild für die Strategie der voestalpine. In der Stahlbranche herrschen derzeit 25 Prozent Überkapazität, Werksschließungen in Europa sind längst überfällig. Bei der Voest setzt man deshalb die Weiterverarbeitung: Der einstige Stahlkocher entwickelt sich zu einem Technologie- und Industriegüterkonzern, erklärt Beschichtungsexperte Josef Faderl. Auf die reine Stahlerzeugung entfällt nur noch ein Drittel des gesamten Produktionsprozesses.
Stefan Schöffl
voestalpine: Die Linzer Feuerverzinkung
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