Agatha Christie

Agatha Christie wird heuer 125 Jahre alt. Also in etwa so alt, wie wir Miss Marple in Erinnerung haben.

Agatha Christie wird heuer 125 Jahre alt. Also in etwa so alt, wie wir Miss Marple in Erinnerung haben. Aber halt – dies hier war jetzt auch schon die einzige despektierliche Bemerkung, es werden keine weiteren folgen. Denn der Autor dieser Zeilen hat Agatha Christie seine Liebe zum Lesen zu verdanken – die dann zwischenzeitlich ein wenig abgekühlt war, als er in der Schule gezwungen war, österreichische Gegenwartsautoren der Sparte „Düster geht die Welt zugrunde“ zu lesen.

Wie auch immer. Was für die Vätergeneration Karl May war, das war für meinereins Agatha Christie. So lernte man von einem kleinen Kärntner Bergdorf aus die Welt der englischen Mittelklasse und Oberschicht kennen. Und lieben. Auch wenn einem klar war, dass diese Welt ebenfalls bereits im Untergehen begriffen war. Wiewohl sich Baroness Thatcher zur selben Zeit noch heftig dagegen zur Wehr setzte.

Der Mörder jedenfalls war bei Agatha Christie immer der Unauffälligste. Würde man heute den mit über 100 Millionen Exemplaren meistverkauften Agatha-Christie-Roman „Die zehn kleinen Negerlein“ – der selbstredend nicht mehr so heißen dürfte und auch nicht mehr so heißt – unter den EU-Regierungschefs spielen lassen, der Täter hieße mit Gewissheit Werner Faymann. (oli)

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.02.2015)

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