Steuerreform: "Schauen, dass Frauen was im Börsel bleibt"

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Steuerreform: "Schauen, dass Frauen was im Börsel bleibt"APA/GEORG HOCHMUTH
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Frauenministerin Heinisch-Hosek präsentiert anlässlich des Frauentages eine Kampagne der SPÖ-Frauen.

Frauenministerin und SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek hat anlässlich des Frauentags am 8. März einmal mehr eine Entlastung kleinerer und mittlerer Einkommen im Rahmen der Steuerreform gefordert. Sie präsentierte am Freitag die Kampagne der SPÖ-Frauen "Wir schau'n drauf, dass den Frauen genug im Börsel bleibt".

Frauen haben in den vergangenen Jahren bei den Bildungsabschlüssen aufgeholt, dennoch unterscheiden sich ihre Gehälter oft schon beim Berufseinstieg von jenen männlicher Kollegen, stellte Heinisch-Hosek fest. Sie will daher "genau drauf schauen, dass den Frauen was im Börsel bleibt". Jede Frau soll von ihrem Einkommen auch leben können, so die Ministerin. Arbeit sei das zentrale Thema für Frauen, das habe sich beim Partizipationsprozess der SPÖ-Frauen gezeigt.

Bei der Steuerreform, die von den Koalitionspartnern gerade ausverhandelt werde, müsse es daher eine Entlastung für die kleinen und mittleren Einkommen geben, forderte die Frauenchefin. Geringverdienerinnen sollen etwas davon haben, verwies Heinisch-Hosek auf einen niedrigeren Eingangssteuersatz und pochte auch auf die Gutschrift für Niedrigverdienerinnen. Laut ihren Angaben verfügen fast 90 Prozent der Frauen über weniger als 25.000 Euro steuerpflichtiges Einkommen.

Heinisch-Hosek räumte ein, dass in der Verhandlungsgruppe zur Steuerreform keine Frau sitzt. Aber: "Wir sind ständig in Verbindung und bringen unsere Themen ein." Vermögensbesteuerung - ob Substanz- oder Zuwachsbesteuerung - müsse Bestandteil der Steuerreform sein, so die Ministerin. Wichtig sei, dass jene, die mehr haben, ihren Beitrag leisten.

"Unterschiede am Gehaltszettel nicht länger aushaltbar"

FSG-Bundesfrauenvorsitzende Ilse Fetik zeigte sich über die Unterschiede am Gehaltszettel verärgert: "Das ist nicht länger aushaltbar." Sie forderte unter anderem einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 1.500 Euro und die Weiterentwicklung der Einkommensberichte für mehr Transparenz bei den Gehältern. Sie betonte auch die Notwendigkeit flächendeckender Kinderbetreuungseinrichtungen sowie eines bundeseinheitlichen Rahmengesetzes.

"Dass Frauen im Berufsleben noch immer benachteiligt werden, dass Frauen immer noch weniger verdienen, ist schlicht unerträglich", erklärte in einer Aussendung Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann. Angesichts der "wesentlich schwierigeren Lage" von Frauen sei jede Forderung nach einem schnelleren Anheben des Frauenpensionsalters daher "nur zynisch", meinte er in Richtung Koalitionspartner ÖVP.

(APA)

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