Frauen sparen um 19.000 Euro weniger als Männer

(c) APA/BARBARA GINDL
  • Drucken

50 Euro beträgt die monatliche Spardifferenz zwischen Männern und Frauen. Der Unterschied nach 30 Jahren ist beträchtlich.

Wien. Das Bruttojahreseinkommen einer Frau liegt in Österreich um durchschnittlich 40 Prozent unter jenem eines Mannes. Das wirkt sich freilich auch auf die Sparleistung aus: Im Schnitt legen Männer monatlich 238 Euro auf die hohe Kante, bei Frauen sind es 185 Euro. Das geht aus einer Umfrage des Imas-Instituts im Auftrag der Erste Bank hervor. Der Unterschied mag auf den ersten Blick nicht gravierend anmuten, doch auf das Jahr hochgerechnet beläuft sich die Differenz auf 636 Euro. Wird ein Zeitraum von 30 Jahren zu Grunde gelegt, beträgt die Lücke bereits rund 19.000 Euro. Ein Betrag, mit dem man die Anschaffung eines Neuwagens finanzieren kann.

Während Frauen 111 Euro für sich selbst sparen, werden die übrigens 74 Euro in die Familie „investiert.“ Männer legen für diese monatlich 95 Euro beiseite. Jeder zweite Mann spart zudem für seine Partnerin, nur ein Viertel der Frauen tut hingegen das für ihren Mann.

Oft getrennte Konten

Das wichtigste Sparmotiv der Österreicher ist – unabhängig vom Geschlecht – die Pensionsvorsorge, gefolgt vom Notgroschen oder der Wohnraumbeschaffung. Einen Unterschied gibt es dennoch: Während Männer eher langfristig sparen, halten Frauen ihr Geld verstärkt für Urlaube, Kinder wie Enkelkinder zusammen.

Sicherheit bei der Geldanlage ist Männern wie Frauen wichtig. Acht von zehn Befragten haben ein Sparbuch, der Bausparer zählt ebenfalls zu den Favoriten. Unter den risikoreicheren Anlagen wird der Frauenanteil aber geringer. Rund ein Drittel der Männer hat Geld in Aktien, Anleihen oder Fonds geparkt, der Anteil der Frauen beläuft sich auf ein Viertel.

In ihrem täglichen Umgang mit Geld gaben 47 Prozent der Befragten übrigens an, getrennte Konten zu führen. 26 Prozent sagten, ausschließlich über ein Gemeinschaftskonto zu verfügen. Weitere 26 Prozent haben neben getrennten Konten noch ein gemeinsames für den Haushalt. Finanzielle Entscheidungen werden von einem großen Teil gemeinsam getroffen. Rund jeder Zehnte sagte, selbst zu entscheiden. (nst)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.03.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.