Miami: Der Tennis-Olymp und ein starker erster Satz

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Serena Williams schreibt weiter Sportgeschichte, in Miami feierte sie ihren 700. Sieg. Dominic Thiem hat nach einem mäßigen Saisonauftakt sein erstes gutes Turnier in diesem Jahr gespielt und Selbstvertrauen getankt.

Miami. Im zweiten Satz musste Serena Williams eine kurze Schwächephase hinnehmen, bevor sie den Matchball gegen die Deutsche Sabine Lisicki zum 7:6(4), 1:6, 6:3 und damit zum 700. Sieg ihrer Tenniskarriere verwandelte. Die Weltranglistenerste trifft nun im Halbfinale von Miami auf die Rumänin Simona Halep. Ihr Duell wird ein Showdown zwischen den aktuell stärksten Spielerinnen.

Williams, 33, ist die achte Spielerin, der 700 Siege auf der Damen-Tour gelungen sind, den Rekord hält Martina Navratilova mit stattlichen 1442 Siegen. „Ich wusste gar nicht, dass ich 700 Siege habe. Ich will nur mein Bestes geben, positiv bleiben und so viel wie möglich gewinnen“, sagte Williams.

Ebenfalls ein beachtliches Jubiläum (500 Siege) feierte Andy Murray diese Woche in Miami. Sein 3:6, 6:4, 6:1-Sieg im Viertelfinale gegen Dominic Thiem war somit der 501. Erfolg des 27-jährigen Schotten auf der ATP-Tour. Trotz Satzgewinn erwies sich der Weltranglistenvierte zu stark für Thiem. „Dominic hat sehr aggressiv begonnen und die Ballwechsel diktiert. Ich habe dann besser retourniert und im dritten Satz sehr gut gespielt, als sein Level etwas nachließ“, sagte Murray, der im Halbfinale auf den Tschechen Tomas Berdych trifft. Die Enttäuschung bei Thiem war nicht von langer Dauer: Der 21-jährige Niederösterreicher wird sich dank des erstmaligen Einzugs unter die letzten acht eines Masters-1000-Turniers in der Weltrangliste um fast zehn Plätze verbessern und unter die besten 45 zurückkehren. „Ich habe noch nicht mein Standardlevel gespielt, ich hatte zu viel Auf und Ab“, meinte Thiem. Sein Ziel sei, in Zukunft so durchzuspielen wie im ersten Satz. „Ich verlasse Miami mit einem positiven Gefühl. Ich nehme viel Selbstvertrauen mit, das war sehr wichtig nach dem schlechten Start in die Saison“, resümierte Thiem.

Der Lieblingsbelag wartet

Beim mäßigen Saisonauftakt – Thiem musste bei sechs Turnierteilnahmen vier Erstrundenniederlagen hinnehmen – hatten ihn eine Erkrankung sowie Schläger- und Saitenwechsel gebremst. Die jüngsten Ergebnisse vor Miami bezeichnete er selbst als miserabel. „Ich war mir aber sicher, dass ich da rauskomme, weil ich im Training gut gespielt habe. Und zum Glück habe ich jetzt auch das erste gute Turnier in diesem Jahr gespielt.“ Thiem wird heute nach Österreich zurückkehren und mit dem Training auf Sand, seinem Lieblingsbelag, beginnen. (joe)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.04.2015)

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