Bernd Wiesberger überzeugte bei seinaem historischen Masters-Auftritt.
Augusta. Für Bernd Wiesberger endete am Sonntag in Augusta eine historische Karrierewoche. Als erster Österreicher für das Masters qualifiziert und eingeladen, schaffte der Burgenländer auf Anhieb auch den Cut. Nach einer misslungenen 75er-Auftaktrunde steigerte sich Wiesberger in den folgenden drei Tagen und beendete das Turnier auf dem überaus respektablen 22. Rang.
„Ich habe anfangs sicherlich Lehrgeld gezahlt. Ich bin aber ruhig geblieben und habe meine Chancen kommen lassen“, fasste Wiesberger seinen Premierenauftritt in Augusta zusammen, mit dem er sich in der Weltrangliste auf Platz 40 schob. Die Schlussrunde durfte er gemeinsam mit Titelverteidiger Bubba Watson bestreiten, den er ebenso hinter sich ließ wie Charl Schwartzel (2011) und Adam Scott (2013), zwei weitere Sieger. „So wie ich mich hier präsentiert habe, war das richtig gut. Das war eine geniale Woche und eine wirklich sehr gute Premiere für mich“, meinte der 29-Jährige, der die Heimreise als bester Masters-Debütant 2015 mit 92.833 Dollar Preisgeld sowie zwei Kristallgläsern für seinen Eagle auf dem 15. Loch antrat.
Auch Wiesbergers Trainer zog ein überaus zufriedenes Resümee. „Bernds größte Leistung war, dass er geduldig geblieben und nie vom Weg abgewichen ist. Das nächste Mal wird er sich schon viel leichter tun“, meinte Philippe de Busschere. Im Österreichischen Golf-Verband (ÖGV) war man vom Auftritt ebenfalls angetan. „Ein Österreicher in Augusta, das ist ein absoluter Höhepunkt“, sagte Präsident Peter Einzinger, der sich positive Auswirkungen für die Ryder-Cup-Bewerbung 2022 erhofft. „Jetzt haben auch die Amerikaner mitbekommen, dass Österreich neben Mozartkugeln, Lipizzanern und ,Sound of Music‘ auch gute Golfer hat.“
Wiesberger wird auch weiterhin als Werbeträger in den USA agieren, schon kommenden Sonntag reist er zur Zurich Classic in New Orleans an. Erst Ende Mai kehrt er für die BMW PGA Championship in Wentworth und das Heimturnier in Atzenbrugg zurück nach Europa. (swi)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.04.2015)