AKH-Ärzte denken über Streik nach

BETRIEBSVERSAMMLUNG AM WIENER AKH
BETRIEBSVERSAMMLUNG AM WIENER AKH(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Bei einer Betriebsversammlung sollen die rechtlichen Aspekte eines Streiks erörtert werden. Streitpunkt ist die rückwirkende Gehaltserhöhung ab 2015.

Wien. Wegen der zähen Verhandlungen bezüglich der Umsetzung des neuen Arbeitszeitgesetzes für Spitalsärzte im Wiener AKH wird es heute, Donnerstag ab zwölf Uhr erneut eine Betriebsversammlung geben. Das Treffen soll hauptsächlich dazu dienen, die Belegschaft über den aktuellen Stand der Verhandlungen zu informieren.

Zudem ist laut Betriebsrat Martin Andreas „als Basis für mögliche weitere Schritte“ auch ein Vortrag zu rechtlichen und praktischen Aspekten eines Ärztestreiks vorgesehen. Denn über einen Streik werde „zumindest theoretisch“ nachgedacht. Noch reden die Medizinische Universität und der Betriebsrat allerdings laufend miteinander. „Es wird gerechnet. Und auch der Vergleich zu den beiden anderen Uni-Standorten Graz und Innsbruck wird gezogen“, sagt Andreas.

Knackpunkt ist die rückwirkende Gehaltserhöhung mit Jahresanfang 2015. Denn dafür fehle – da man sich noch dazu in einer laufenden Leistungsperiode befinde – schlicht das Geld, heißt es aus dem Rektorat der Med-Uni Wien. In dem bereits vorliegenden Angebot des Rektorats ist daher auch nur eine Erhöhung ab 2016 bzw. eine weitere ab 2019 vorgesehen. Das ist dem Betriebsrat zu wenig. Abgelehnt wird der Vorschlag offiziell aber noch nicht – man hoffe weiterhin, darauf aufbauen zu können.

Für die Patienten soll die Betriebsversammlung so gut wie keine Auswirkungen haben. (kb)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.04.2015)

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